Seitdem Daniel Grieder den Metzinger Modekonzern Hugo Boss führt, laufen die Geschäfte blendend. Das sieht auch der Aufsichtsrat so: Er verlängerte Grieders Vertrag vorzeitig. Doch nicht nur mit ihm.
Für Hugo Boss scheint es derzeit Probleme wie hohe Energiepreise, wacklige Lieferketten und flaue Konsumstimmung nicht zu geben – zumindest nicht in dem Ausmaß wie bei der Konkurrenz. Der Metzinger Modehändler eilte zuletzt von Erfolg zu Erfolg: Das vergangene Quartal war das umsatzstärkste in der Unternehmensgeschichte. Für 2023 kletterten die Erlöse im Vorjahresvergleich um 15 Prozent auf den Rekordwert von 4,2 Milliarden Euro.
Ein großer Teil des Erfolgs wird Daniel Grieder (62) zugeschrieben. Der Schweizer, der im Sommer 2021 den Chefposten bei Hugo Boss übernahm, hat den Modekonzern kräftig umgekrempelt, vor allem die Marken „Hugo“ und „Boss“ neu ausgerichtet und verjüngt und auch in den sozialen Netzwerken für fiel Aufmerksamkeit gesorgt. Jetzt hat sich der Aufsichtsrat seine Dienste länger gesichert. Er verlängerte den Vertrag vorzeitig um zwei Jahre bis Ende Dezember 2028, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Grieders neue, zweite Amtszeit beginnt am 1. April dieses Jahres. Sein ursprünglicher Vertrag war bereits im März vergangenen Jahres vorzeitig bis Ende Dezember 2026 erneuert worden.
Grieder habe Hugo Boss „auf ein neues Level gebracht“
Unter der Führung von Daniel Grieder sei es gelungen, Hugo Boss in einem wettbewerbsintensiven Umfeld „als einen der Top-Player im globalen Premium-Bekleidungsmarkt zu positionieren“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Hermann Waldemer. Das aktuelle Vorstandsteam habe Hugo Boss „auf ein neues Level gebracht“ und sei damit „maßgeblich für die enormen Fortschritte des Unternehmens in den vergangenen Jahren verantwortlich“.
Neben der Vertragsverlängerung mit Grieder ernannte der Aufsichtsrat den Vertriebsvorstand Oliver Timm zum 1. April zu Grieders Stellvertreter. Timm ist seit Januar 2021 Vertriebschef, sein Vertrag wurde bereits vor einem Jahr vorzeitig erneuert und läuft bis Ende 2026.
Zudem verlängerte der Aufsichtsrat auch den Vertrag von Yves Müller, der Finanz- und operativer Vorstand ist, vorzeitig bis Ende Dezember 2027. Müller ist bereits seit Ende 2017 Vorstandsmitglied, seine neue, dritte Amtszeit beginnt ebenfalls am 1. April 2024.
„Mit der gesicherten Kontinuität im Vorstand haben wir die Weichen dafür gestellt, das Wachstumspotenzial von Hugo Boss auch in Zukunft weiter ausschöpfen zu können“, sagte Waldemer.