Der Pkw von zwei jungen Deutschen liegt festgefahren in der australischen Wildnis bei Bamaga, nachdem eine Google-Maps-Panne sie in eine extrem abgelegene Region geführt hatte. Foto: Umweltbehörde DES/dpa

Zwei deutsche Touristen erleben im tropischen Norden Australiens ein ungeplantes Abenteuer. Eine Navigations-App führt sie mitten in die Wildnis – und dann bleibt ihr Wagen stecken. Eine Woche laufen sie zu Fuß durch die Wildnis und überleben nur mit viel Glück.

Zwei junge Deutsche haben einen Ausflug in die australische Wildnis nur mit viel Glück überlebt, nachdem eine Navigations-App sie in eine abgelegene Region geführt hatte.

Die Touristen hatten die Stadt Cairns im tropischen Norden von Queensland zu Monatsbeginn verlassen, wie das örtliche Umweltministerium (DES) am Mittwoch (21. Februar) mitteilte. Demnach waren die Männer mit einem Allradfahrzeug unterwegs zum Örtchen Bamaga auf der Kap-York-Halbinsel, einem der weltweit wenigen nahezu unberührten Landstriche.

Geländewagen bleibt im Schlamm stecken

De beiden Deutschen waren mit einem Allradfahrzeug unterwegs zum Ort Bamaga auf der Kap-York-Halbinsel unterwegs, einem der weltweit wenigen nahezu unberührten Landstriche. Foto: Umweltbehörde DES/dpa
Die App habe die Deutschen aufgefordert, von der Hauptstraße abzufahren und in den Oyala-Thumotang-Nationalpark abzubiegen. Foto: Umweltbehörde/DES
Auf einer unbefestigten Piste namens Langi Track. war ihr Wagen steckengeblieben (link im Bild sind die Retter zu sehen). Foto: Umweltbehörde/DES
Nach einer Woche kamen sie in dem Küstenort Coen an und informierten dort die Behörden darüber, dass sie ihr Auto in dem Nationalpark zurücklassen mussten. Foto: Umweltbehörde/DES

Die App habe die Deutschen dann aber aufgefordert, von der Hauptstraße abzufahren und in den Oyala Thumotang National Park (CYPAL, Oyala-Thumotang-Nationalpark) abzubiegen – über eine unbefestigte Piste namens Langi Track. Dort sei der Wagen der beiden stecken geblieben, hieß es.

„Wo wir feststeckten, sah es wirklich trocken aus. Die Oberfläche war trocken, aber darunter war es total nass und schlammig“, sagte einer der Männer. Es sei unmöglich gewesen, das Fahrzeug zu befreien.

Eine Woche zu Fuß in der Wildnis unterwegs

Den beiden Touristen Philipp M. und Marcel S. blieb nichts anderes übrig, als sich zu Fuß auf den rund 60 Kilometer langen Weg zurück in die Zivilisation zu machen – mit zwölf Kilo schweren Rucksäcken, in denen sie sämtliche Ausrüstung und Vorräte transportierten.

Tagelang seien sie hauptsächlich in den frühen Morgenstunden gewandert und hätten sich in der Hitze des Tages ausgeruht. Anschließend seien sie bis spät in die Nacht weitergegangen.

Unterwegs hätten sie auch mehrmals Begegnungen mit der gefährlichen australischen Tierwelt gehabt, darunter mit einem Krokodil, einer Schlange und zahlreichen Spinnen, erzählten die Deutschen der Mitteilung zufolge. Erst nach etwa einer Woche kamen sie in dem Küstenort Coen an und informierten dort die Behörden darüber, dass sie ihr Auto in dem Nationalpark zurücklassen mussten.

Besser offizielle Karten als Apps benutzen

„Die beiden haben großes Glück, am Leben zu sein“, erklärte der Ranger Roger James. Dies sei nicht der erste Vorfall gewesen, bei dem eine Navigations-App Menschen von der Hauptstraße aus in Nationalparks geschickt habe, wo sie sich dann verlaufen hätten oder ihre Fahrzeuge stecken geblieben seien.

Statt eine App zu nutzen, sollten sie den Schildern folgen und offizielle Karten oder andere Navigationsgeräte verwenden.