Wolfgang Frey in seinem Element: Mit viel Liebe zum Detail hat er Stuttgart nachgebaut. Foto: / Franziska Kraufmann

Den Triumph hat er nicht mehr erlebt: Vor zehn Jahren ist Wolfgang Frey, der Erbauer von „Klein-Stuttgart“, gestorben. Kaum sind seine Miniaturwelten im früheren Hindenburgbau eröffnet, strömen die Massen. Was für ein Mensch war Frey?

Anfang der 1980er Jahre wurde er zu einem Fall für den Polizeibericht. „Die hielten mich für einen Terroristen“, erinnerte sich Wolfgang Frey, als er wenige Jahre vor seinem Tod mit unserer Zeitung darüber sprach, warum er seit 30 Jahren jede freie Minute und manchmal bis zu zwölf Stunden am Tag damit verbrachte, millimeterkleine Flamingos aus rosafarbene Modelliermasse und viel mehr zu formen. Oft war der Fahrdienstleiter der Bahn mit der Kamera unterwegs, um Polaroids von dem zu machen, was er nachbauen wollte. Als er die Bundesbahndirektion fotografierte, nahmen die Beamten den Mann mit den gelockten, längeren Haaren fest. „Sie haben mich erst gehen lassen, nachdem wir mit dem Streifenwagen zu meinem Modell gefahren sind“, erzählte Frey.