Sharice Davids behauptet sich im Wahlkreis Kansas City. Foto: AP

Sharice Davids und Deb Haaland haben bei den Midterm Elections in den USA Geschichte geschrieben. Sie sind die ersten Ureinwohnerinnen, die für die Demokraten in den US-Kongress einziehen. Erstmals wird es auch zwei muslimische Frauen geben.

Chicago - Zwei Kandidatinnen der demokratischen Partei haben Geschichte geschrieben und sind am Dienstag als erste amerikanische Ureinwohnerinnen in den US-Kongress gewählt worden. Sharice Davids und Deb Haaland gewannen in den US-Bundesstaaten Kansas und New Mexico, wie US-Sender berichteten.

Die 38-jährige Davids, Anwältin und ehemalige Kampfsportlerin, behauptete sich im Wahlkreis Kansas City gegen den bisherigen republikanischen Mandatsträger Kevin Yoder. Die 57-jährige Haaland setzte sich gegen die Republikanerin Janice Arnold-Jones und gegen Lloyd Princeton von der Libertären Partei durch.

Davids ermutigte Ureinwohner wählen zu gehen

Die beiden Frauen gehören zu einer Rekordzahl amerikanischer Ureinwohnern, die sich bei den Wahlen auf Sitze im Kongress, auf Gouverneursposten und auf andere Ämter beworben hatten. Davids ist Tochter einer alleinerziehenden Armeeveteranin und lebt offen homosexuell in dem traditionell konservativen US-Bundesstaat Kansas. „Stark, unverwüstlich, indigen“, stand auf einem T-Shirt, das Davids in einem ihrer Wahlwerbespots trug. Haaland ist eine namhafte Gemeindeaktivistin in einem traditionell demokratischen Wahlkreis.

Unermüdlich hat sie amerikanische Ureinwohner, die zwei Prozent der US-Bevölkerung ausmachen, dazu ermutigt, wählen zu gehen. Als Freiwillige half sie den demokratischen Präsidentschaftskandidaten John Kerry und Barack Obama bei ihren Wahlkämpfen. „Wir brauchen echte Menschen, die über unsere Probleme sprechen“, sagte Haaland der AFP in einem Interview vor der Wahl. Haaland und Davids sind zwei der Demokraten, die Sitze im Repräsentantenhaus von Donald Trumps republikanischer Partei erobern konnten und somit dazu beitragen, dass die Demokraten dort künftig die Mehrheit innehaben.

Der erste muslimische Mann zog vor zwölf Jahren in den Kongress

Unter den Parlamentariern des US-Kongresses wird es künftig auch erstmals muslimische Frauen geben: Ilhan Omar und Rashida Tlaib ziehen als erste Frauen ihres Glaubens in den Kongress in Washington ein. Beide Kandidatinnen der oppositionellen Demokraten wurden am Dienstag in das Repräsentantenhaus gewählt, wie US-Sender meldeten. Tlaibs Triumph hatte allerdings schon vorab festgestanden.

Die 42-Jährige hatte in ihrem Wahlkreis im Bundesstaat Michigan keinen republikanischen Konkurrenten. Die 36-jährige Omar setzte sich im Bundesstaat Minnesota gegen ihre republikanische Kontrahentin Jennifer Zielinski durch. Omar kam einst als somalisches Flüchtlingskind ins Land. Tlaib ist die Tochter palästinensischer Einwanderer. Der erste muslimische Mann zog vor zwölf Jahren in den US-Kongress ein.