Auch ergraut zählt er zu Hollywoods Topriege und zeigte mit "Liberace", dass man für mutige Filme nie zu alt ist: Michael Douglas wird 70. Zusammen mit seiner Frau Catherine Zeta-Jones hat er tiefe Täler durchschritten.
Auch ergraut zählt er zu Hollywoods Topriege und zeigte mit "Liberace", dass man für mutige Filme nie zu alt ist: Michael Douglas wird 70. Zusammen mit seiner Frau Catherine Zeta-Jones hat er tiefe Täler durchschritten.
Stuttgart - Wahrscheinlich wird es im Hause Douglas am 25. September eine große Familienfeier geben: Michael Douglas und seine Frau Catherine Zeta-Jones haben am selben Tag Geburtstag. Die walisische Schauspielerin und Oscar-Preisträgerin („Chicago“) ist 25 Jahre jünger. Vor einem guten Jahr hatte das Paar nach fast 13 Jahren Ehe eine Beziehungspause eingelegt - ein Maßnahme, die der Ehe offenbar gut tat. Die beiden sind nach Douglas' Krebserkrankung und Zeta-Jones' Depressionen endlich wieder glücklich und planen sogar ein gemeinsames Filmprojekt.
Die letzten Jahre waren für Hollywoods Power-Paar nicht leicht. Cameron Douglas, der Sohn aus erster Ehe mit der Produzentin Diandra Douglas, sitzt seit 2010 wegen Drogenhandels eine längere Haftstrafe ab. Zeta-Jones leidet unter Depressionen und musste mehrfach in einer Klinik behandelt werden. 2010 stellten Ärzte bei Douglas Kehlkopfkrebs fest. Während monatelanger Chemotherapie und anderen Behandlungen verlor er stark an Gewicht, doch 2011 erklärte Douglas, er habe den Krebs besiegt.
Couragiertes Comeback wird belohnt
Mit dem Drama „Liberace - Zuviel des Guten ist wundervoll“ feierte Douglas im vergangenen Jahr ein couragiertes Comeback. In Steven Soderberghs Biopic über den schwulen Entertainer und Pianisten Liberace (1919-1987) verwandelte er sich im weißen Hermelinkostüm in den grell-glamourösen Show-Star. Matt Damon spielte den jungen Lover Scott Thorson. Der mutige Einsatz wurde belohnt. Douglas holte die Emmy-Trophäe und den Golden Globe als bester Schauspieler in einem TV-Film.
Die Krebserkrankung habe ihn als Schauspieler freier und mutiger gemacht, sagte Douglas unlängst beim Filmfest in Toronto. Er habe jetzt mehr Selbstvertrauen und ein größeres Verlangen, unterschiedliche Sachen auszuprobieren.
Im Schatten des Vaters
Im Schatten seines berühmten Vaters Kirk Douglas (97, „Spartacus“) hatte es der Sohn anfangs in Hollywood nicht leicht. Seinen eigenen Platz fand Michael in den 1970er Jahren als feinfühliger Detektiv in der TV-Serie „Die Straßen von San Francisco“. Bald kam ein noch größerer Erfolg hinzu. Gerade 31 Jahre alt, produzierte er „Einer flog über das Kuckucksnest“. Das Psychodrama mit Jack Nicholson gewann fünf Oscars, darunter als bester Film auch für Douglas als Produzenten.
Den zweiten Oscar holte Douglas 1988 für seine Hauptrolle als skrupelloser Finanzhai Gordon Gekko in Oliver Stones Börsendrama „Wall Street“. 2010 trat er für Stone in „Wall Street - Geld schläft nicht“ noch einmal mit aalglatter Miene und undurchsichtigen Machenschaften vor die Kamera.
In den Jahrzehnten dazwischen zeigte Douglas die ganze Bandbreite seines Könnens. Mit Jane Fonda drehte er den Atomkraft-Thriller „Das China Syndrom“, Glenn Close stellte ihm in „Eine verhängnisvolle Affäre“ nach, mit Sharon Stone ging er in „Basic Instinct“ gewagt-erotisch zur Sache. In „Falling Down - Ein ganz normaler Tag“ lief er Amok, in dem Drogen-Thriller „Traffic - Macht des Kartells“ glänzte er als Drogenzar der US-Regierung. Zeta-Jones spielte darin eine eiskalte Drogendealerin.
Noch immer schwer im Geschäft
In seinem jüngsten Film, der Senioren-Romanze „Das grenzt an Liebe“ (ab November in den deutschen Kinos), macht er sich über das Alter lustig. Regisseur Rob Reiner stellt ihm dabei die spritzige Diane Keaton zur Seite. Mit 70 Jahren hat Douglas zumindest keine Job-Sorgen. Mit „Ant-Man“ dreht er nun seinen ersten Superhelden-Film. Im November sollen dann die Dreharbeiten für den Polit-Thriller „Unlocked“ mit Douglas, Noomi Rapace und Orlando Bloom folgen.
Zudem ist der liberale Hollywoodstar seit längerem für die Rolle eines erzkonservativen US-Präsidenten im Gespräch. Douglas, der auch als UN-Friedensbotschafter tätig ist und sich seit Jahren für die atomare Abrüstung stark macht, soll in dem geplanten Independent-Streifen „Reykjavik“ den Part von Ronald Reagan übernehmen. Wie das Branchenblatt „Variety“ im Mai berichtete, könnte der isländische Regisseur Baltasar Kormákur den Polit-Film über das historische Gipfeltreffen 1986 zwischen Reagan und Michail Gorbatschow inszenieren.