Gefeiert für ihre Bühnenpräsenz und üppige Stimmfarbe: Janina Baechle. Foto: Nancy Horowitz

„Nacht und Träume“ heißt das neue Liedprogramm der Mezzosopranistin Janina Baechle bei der Hugo-Wolf-Akademie. Drei Fragen, drei Antworten.

Stuttgart – Frau Baechle, was verbindet die Lieder, die Sie an diesem Sonntag singen?
Das Programm „Nacht und Träume“ entstand, als ich im vergangenen Jahr in Paris die Brangäne in Wagners „Tristan und Isolde“ gesungen habe, und in diesem Stück geht es ja stark um den Gegensatz von Tag und Nacht. Zu diesem Thema haben wir so viele Lieder gefunden, dass wir fünf Programme daraus hätten machen können. Wir haben dann die allzu offensichtlichen und bekannten aussortiert, und nun spannt sich der Bogen von Gounods „Le Soir“ bis hin zu Träumen und Albträumen bei Berg, Pfitzner, Mussorgsky, Duparc und Reynaldo Hahn.
Mögen Sie derart thematisch orientierte Liederabende?
Nicht ausschließlich. Aber uninteressant finde ich Programme nach dem Prinzip „Aus jedem Dorf ein Hund“. Und in der Kombination unterschiedlicher Stücke und Stile entdeckt man manches neu – wie zum Beispiel die Modernität von Schuberts Textbehandlung und Klangfindung, nachdem man vorher Mussorgsky und Ravel gehört hat. Dabei soll ein schöner Bogen entstehen, und die Abfolge muss natürlich wirken.
In Stuttgart treten Sie gemeinsam mit dem Pianisten Markus Hadulla auf. Ist er Ihr ständiger Liedbegleiter?
Sagen wir mal so: Markus und ich sind wie ein Ehepaar, aber nebenbei hab’ ich halt ab und zu eine Affäre (lacht). Wir vertrauen und mögen uns so sehr, dass wir über vieles nicht mehr sprechen müssen und uns im Konzert auch Spontaneität leisten können.

Sonntag, 12.4., 18 Uhr, Staatsgalerie. Karten: 07 11 / 72 23 36 99