Der erste Kran wird aufgebaut. Den Baufortschritt kann man auch im Netz auf der Homepage des Mehr Foto: Zweygarth

Der Bau des Paritätischen Mehrgenerationenzentrum in Vaihingen beginnt am Montag. Das Gebäude soll spätestens im Spätherbst 2013 eröffnet werden.

Stuttgart-Vaihingen - Lange haben die Vaihinger darauf gewartet, nun ist es soweit: Mit dem Bau des Paritätischen Mehrgenerationenzentrums wird die letzte Lücke auf dem ehemaligen Brauereiareal in der Ortsmitte geschlossen. Am Montag ist der Baustart gefeiert worden – allerdings ohne Spatenstich in der Eiseskälte. Stattdessen wurde der erste Kran aufgebaut. Die Festgäste wärmten sich im Bürgerforum in der direkt angrenzenden Schwabengalerie auf und zeigten reges Interesse an dem Neubau. Auf der Suche nach Informationen griffen sie sogar zu den Pressemappen. Der Bedarf für das zukünftige Angebot für Senioren und Kleinkinder scheint groß zu sein.

In dem fünfstöckigen Bau an der Seerosenstraße zwischen der Vaihinger Hauptstraße und der Bachstraße sollen gleich mehrere Einrichtungen Platz finden. Unter anderem entstehen 83 Einheiten für betreutes Wohnen, die von der Bietigheimer Wohnbau GmbH verkauft und vermietet werden. Zudem wird es eine Kindertagesstätte für 55 Kinder zwischen drei Monaten und sechs Jahren geben, die – und das ist ein Novum – von den Paritätischen Sozialdiensten betrieben wird. Auch für das Pflegeheim mit 66 Plätzen hat die gemeinnützige Gesellschaft die Trägerschaft übernommen. Einziehen werden darüber hinaus die Landesgeschäftsstelle des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg und das Bildungszentrum des Paritätischen Bildungswerkes sowie die Paritätische Akademie Süd.

Aus ursprünglich 60 Einheiten wurden mehr als 80 Wohnungen

„Heute ist ein wichtiger Tag“, sagte Hansjörg Böhringer, Landesgeschäftsführer des Paritätischen. Auf den hat man relativ lange gewartet. Tatsächlich ist es rund drei Jahre her, dass mit den Planungen für das Mehrgenerationenhaus begonnen wurde. Durch die Insolvenz der Häussler-Gruppe verzögerten sich die weiteren Planungen um ein dreiviertel Jahr. Als schließlich die Bietigheimer Wohnbau GmbH als Partner einsprang, dauerte es wiederum einige Monate, bis die Details festgelegt waren. In dieser Phase wurden auch Änderungen vorgenommen. So wurden die betreuten Wohnungen verkleinert. Aus ursprünglich 60 Einheiten wurden mehr als 80 Wohnungen. „Als Betreiber sehen wir darin Vorteile“, sagte Jürgen Dittrich, Geschäftsführer der Paritätischen Sozialdienste. Am Montag ist pünktlich zum Baustart auch die vollständige Baugenehmigung der Stadt Stuttgart eingegangen.

„Das Mehrgenerationenzentrum passt zum Dienstleistungscharakter der neuen Vaihinger Mitte“, sagte Sozialbürgermeisterin Isabel Fezer. Das große Foyer, das im Erdgeschoss geplant ist, werde sicherlich zum zentralen Treffpunkt für die Bewohner und Nutzer des Hauses.

Bis es allerdings soweit ist, werden noch eineinhalb Jahre vergehen. Bis dahin steht der bunte Bauzaun als Hingucker am Ausgang der Schwabengalerie in Richtung Seerosenstraße. Vier junge Sprayer der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft haben den Zaun auf mehr als zehn Metern als legale Spraywand genutzt. Sie zeigen auf ihren Graffiti, was sie mit dem Mehrgenerationenhaus verbinden.