Um an die Wertsachen ihrer Opfer zu gelangen, schlüpfen die Betrüger in verschiedene Rollen. Foto: imago images/Markus van Offern

Mehrere Betrugsfälle in der Landeshauptstadt: Unbekannte stehlen in Stuttgart-Ost teure Münzen, in Weilimdorf und Möhringen Ringe und Ketten.

Zurzeit treiben offenbar wieder vermehrt Trickbetrüger in Stuttgart ihr Unwesen – dreimal erfolgreich in dieser Woche, wie die Polizei vermeldet.

Am Mittwoch sprach ein Unbekannter eine 87-Jährige gegen 10 Uhr vor ihrem Haus in Weilimdorf an. Er sei Techniker und müsse ihre Rauchmelder überprüfen, teilte er ihr mit. Bei der vorgetäuschten Kontrolle gelang es ihm, unbemerkt fünf Ringe und eine Kette aus der Wohnung im Gesamtwert von mehreren Tausend Euro zu stehlen. Der circa 1,65 Meter große Mann ist etwa 50 bis 60 Jahre alt und hat eine normale Statur. Er trug eine schwarze Schildmütze, eine schwarze Hose, eine schwarze Jacke und schwarze Schuhe.

Falsche Installateure fliegen auf

Rund 30 Minuten später versuchten sich zwei Unbekannte in Zuffenhausen mit einer ganz ähnlichen Masche. Sie gaben gegenüber einem älteren Paar vor, Wasserleitungen überprüfen zu müssen. Zunächst gelang es den Tätern unter diesem Vorwand, in die gemeinsame Wohnung einer 84-jährigen Frau und ihrem drei Jahre älteren Lebensgefährten zu gelangen und nach Wertgegenständen zu suchen. Als der Bewohner einen der Männer beim Verlassen des Schlafzimmers erwischte, flog der Schwindel jedoch auf. Der 87-Jährige stellte ihn zur Rede. Daraufhin flüchteten die Täter ohne Beute. Sie waren ebenfalls dunkel gekleidet und circa 30 bis 40 Jahre alt. Einer war etwa 1,85 Meter groß, der andere zehn Zentimeter kleiner. Sie haben offenbar beide eine kräftige Statur.

Täter warnt vor Einbruch

Am Dienstagvormittag waren Trickbetrüger indes in Stuttgart-Ost erfolgreich. Nach Polizeiangaben setzten sie jedoch nicht auf die Masche des falschen Handwerkers, sondern auf eine der vielen Schockanruf-Varianten. Ein unbekannter Mann rief bei einem 86 Jahre alten Mann in der Haußmannstraße an und gab sich als Polizeibeamter aus. Er gaukelte vor, dass man bei Einbrechern, die man festgenommen habe, Listen entdeckt hatte, auf denen der Name des Seniors stehen würde. Durch geschickte Gesprächsführung wurde der Mann so verunsichert, dass er Goldmünzen im Wert von mehreren Tausend Euro bereitlegte. Kurz nach dem Telefonat kam der Anrufer oder ein Komplize bei dem Senior vorbei und nahm sie in Empfang. Vom Abholer ist lediglich bekannt, dass er etwa 1,60 bis 1,65 Meter groß ist und schwarze Haare hat.

Zwei Unbekannte verängstigen 86-Jährige

Noch dreister gingen zwei Unbekannte am Montagnachmittag in Möhringen vor. Sie passten eine 86 Jahre alte Frau, die vom Einkaufen heimkehrte, vor ihrer Haustür ab und gaben vor, Polizisten zu sein. Darüber hinaus teilten sie der Seniorin mit, dass sich Einbrecher in ihrer Wohnung befinden würden. In der Folge forderten die beiden unbekannten Männer die Frau auf, ihre in der Wohnung befindlichen Wertsachen zu überprüfen. Hierbei gelang es den Tätern, unbemerkt fünf Goldketten zu stehlen. Die beiden Männer haben schwarze Haare und sind circa 20 bis 30 Jahre alt. Einer der Täter wird als korpulent und sein Komplize als schlank beschrieben.

Zeugen und weitere Geschädigte werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0711 / 8990 - 5778 bei den Beamtinnen und Beamten der Kriminalpolizei zu melden.

Das rät die Polizei

Gesundes Misstrauen
Man sollte keine Fremden in seine Wohnung lassen und ein gesundes Misstrauen an den Tag legen. Die Polizei empfiehlt, die Tür nur mit vorgelegter Kette zu öffnen, durch den Türspion zu schauen oder über die Sprechanlage mit dem Gegenüber zu sprechen. Das sei nicht

Nachbarn fragen
Falsche Polizisten wollen vor allem ältere Menschen mit schlechten Nachrichten unter Druck setzen, verängstigen und einschüchtern. Auf Schockanrufe sollte man nicht reagieren und auflegen. Von Amtspersonen sollte man sich immer einen Dienstausweis zeigen lassen und im Zweifel die entsprechende Behörde telefonisch kontaktieren. Bei jeglichem Zweifel sollte man Nachbarn um Hilfe bitten, laut um Hilfe schreien oder direkt über die 110 die Polizei rufen.