Weil in der städtischen Kinder- und Jugendpsychiatrie mehr Plätze zur Verfügung stehen, wird der Raum an anderer Stelle knapp. Besonders betroffen ist die Krankenhausschule. Deren Rektor Ulrich Braun übt harsche Kritik an den Verantwortlichen bei Stadt und Klinikum: Keiner kümmere sich um das Problem.
Mit der Corona-Pandemie war es offensichtlich geworden: Das Land Baden-Württemberg hat zu wenige Plätze in Kinder- und Jugendpsychiatrien. Die Landesregierung erhöhte deshalb Mitte 2021 deren Zahl um insgesamt 120. In Stuttgart stellte sich allerdings von Anfang an die Frage: Wohin mit den 31 zusätzlichen Plätzen, die zu den bisherigen 68 dazukamen? Inzwischen hat man dafür Räume gefunden, jedoch auf Kosten der Fritz-Nuss-Schule in der Stuttgarter Innenstadt, deren Lehrkräfte junge Patienten aus dem Olgäle und aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) unterrichten. Dort hat man heute deutlich mehr Kinder zu betreuen – aber noch weniger Platz als vorher schon. Ein „unhaltbarer Zustand“, findet der Schulleiter Ulrich Braun. Er fühlt sich von den zuständigen Verwaltungsspitzen im Stich gelassen.