Stuttgarterinnen und Stuttgarter mit Migrationshintergrund sind in der kommunalen Politik eine Randerscheinung. Ein Wirtschaftsstudent aus Bad Cannstatt will das ändern.
Das Problem kennt Mehmet Ildes aus seiner eigenen Biografie. Als Arbeiterkind mit Migrationshintergrund fühlte er sich in der Schule schlechter behandelt, als seine deutschstämmigen Mitschülerinnen und Mitschüler. „Ich hatte Glück, dass ich auf ein Gymnasium gekommen bin“, sagt der 22-Jährige – und dass sein Gemeinschaftskundelehrer ihn auf die Arbeit von Jugendgemeinderäten aufmerksam machte: „Er hatte gesehen, dass ich sozial engagiert war und mich im Unterricht einbringe.“ Bei der Gremienarbeit habe er zum ersten Mal den Eindruck bekomme, sich aktiv für eine Sache einsetzen zu können.