Leserin Gertrud Ellwanger hat ihren schwäbischen Spruch illustriert Foto: Grafik/Ellwanger

Noch mehr Leser erinnern sich an das schwäbische Original, die Deufringer Pflug-Wirtin Frieda.

Vergangenen Freitag haben wir die Erinnerung von Leser Andreas Wolf an die Deufringer Pflug-Wirtin Frieda veröffentlicht. Auch andere Leser erinnern sich an dieses schwäbische Original:

"Ein Bauherr aus dem Neubaugebiet ging einmal mit einem Handwerker zum Vespern in die Gaststätte Zum Pflug. Sie bestellten jeweils ein belegtes Brot. Das belegte Brot bestand aus einem Doppelwecken und wurde - je nach Tagesform der Wirtin - mit sechs bis acht Scheiben Wurst bestückt. Beim Bezahlen schaute die Wirtin Frieda beide an und legte den Preis fest. Der Bauherr bezahlte 60 Pfennig für den gut belegten Wecken. Zum Handwerker sagte sie: ,Du zahlscht eine Mark. Du hasch mehr Geld wie der.'

Ein andermal ging ein Reigschmeckter mit seinem Schwiegervater in den Pflug zum Frühschoppen. Irgendwann ging die Tür auf, und einige Reitersleute betraten das Lokal und bestellten Rostbraten. Dies animierte den Reigschmeckten und seinen Schwiegervater, ebenfalls einen Rostbraten zu bestellen. Sie warteten etwa 40 Minuten auf ihr Essen. Es kam aber nicht. Auf ihre Anfrage wurde ihnen von der Wirtin Frieda mitgeteilt: ,Es gibt für euch kein Rostbrata. Ihr kennet dahoim essa.'

Wieder ein anderes Mal wollte eine Frau wochentags Schinkenwurst bei der Pflug-Wirtin kaufen. Frieda lehnte das mit der Begründung ab: ,Wemmar frisch baut hot, isst mr onder dr Woch koa Schenkaworscht, da isst mr schwarze Worscht, dia isch billiger.'

Die Kasse im Pflug war eine alte Zigarrenkiste ohne Deckel. Sie stand meistens auf dem Tisch. Auch die Weinflasche. Bei Bedarf durfte sich jeder selbst einschenken. Die Wirtin Frieda war eine treue Seele. Sie traute ihren Gästen. Leider ist sie zu früh verstorben. Ihr guten Wurstwaren werden allen Gästen in ewiger Erinnerung bleiben."

Unser schwäbischer Spruch des Tages kommt von Leserin Gertrud Ellwanger aus Schorndorf - sie hat diesen sogar mit einer Zeichnung (siehe oben) versehen. Er lautet: "Am Bronnatrog, do läbbarat a Mädle ond a Buo, ond ihre Mäula bäbbarat ond kicharat drzua."

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