Apothekerin Graeff zeigt den Bestand. Foto: Lg/Leif Piechowski

Über 300 Medikamente sind aktuell auch in Baden-Württemberg nur begrenzt verfügbar. Während das Klinikum Stuttgart Alternativen findet, müssen Apotheken sich selbst aushelfen. Darum ist die Lage aktuell besonders dramatisch.

In der Apotheke von Martina Graeff in der Stuttgarter Königstraße spielen sich in diesen Tagen aufgeregte Szenen ab. Insbesondere Lieferengpässe bei Kindermedikamenten wie Fieber- und Hustensäften treiben Eltern in ungewohnte Notlagen. „Ich hatte hier neulich eine Mutter in der Apotheke, die von einer Klinik zu uns geschickt wurde, weil sie das nötige Medikament für ihr Kind dort nicht hatten. Doch auch wir hatten keinen Vorrat davon“, sagt sie. Unter den Kunden mache sich langsam eine Angst breit, dass sie ihren Kindern nicht helfen könnten, sagt Graeff. Die Geschäftsführerin der zwölf Mitarbeiter starken Apotheke ist seit 1990 in dem Beruf. So einen Notstand wie aktuell habe sie noch nie erlebt.