Schweben über dem Meeresgrund - mit dem Sub-Scooter die Unterwasserwelt von Mauritius erkunden. Foto: Tropical Submarine Safari

Der Inselstaat im Südwesten des Indischen Ozeans ist bekannt für endlose Sandstrände. Aber Mauritius hat noch viel mehr zu bieten. Hier die besten Tipps.

Handicap verbessern mit Meerblick
Es ist nicht das erste Mal, dass Richard auf einem Golfplatz steht. Doch der Journalist aus Südafrika kann sich gar nicht sattsehen an der üppigen Vegetation ringsum und dem Meerblick, der auf vielen Greens der Resorts inklusive ist. Denn schließlich sind Golfer Genießer. Auch Richard geht es auf Mauritius nicht nur darum, sein Handicap zu verbessern. Das Auge spielt mit, und der 36-Jährige ist überrascht von der Vielfalt der Anlagen des Inselparadieses im Indischen Ozean. Neben drei Neun-Loch-Plätzen lassen acht 18-Loch-Plätze Golferherzen höherschlagen. Einziges Manko für Richard - Golf spielen ist nicht gerade ein günstiges Vergnügen auf Mauritius. „Ich würde mir wünschen, dass Reiseveranstalter, Hotels und Golfanbieter sich zusammenschließen und erschwingliche Angebotspakete schnüren.“

Hier gibt’s die perfekte Welle
Kitesurfer Eric lächelt verträumt, wenn er von ihr spricht - der perfekten Welle. Nicht von irgendeiner, sondern von jener weltberühmten, der „One Eye“. Die extrem rasante, links laufende Welle kann ausschließlich von Profis abgeritten werden. Sie bricht auf einem Riff voller Seeigel, das sich nur knapp unter der Wasseroberfläche befindet und von einer sehr starken Strömung bestimmt wird. Wer die „One Eye“ surfen will, muss ein Könner sein. Unterrichtet wird daher hier nicht. „Um Kitesurfen zu lernen, gibt es auf Mauritius den wohl besten Platz der Welt“, sagt Eric, ,The Lagoon‘ in Le Morne.“ Der 30-jährige Franzose muss es wissen. Steht er doch seit zehn Jahren auf dem Brett, das für ihn die Welt bedeutet. Was das Tolle an seinem Sport ist? Darauf gibt es für den 30-Jährigen nur eine Antwort: „Du musst es spüren“, sagt er grinsend, „es ist Magie.“

Ganz schön sinnlich
Es ergreift einen eine andächtige Stille beim Anblick der gigantischen Wasserlilien im Botanischen Garten von Pamplemousses nahe Grand Baie. Für seine große Artenvielfalt bekannt, kann auch die Schattenpalme, die nur einmal alle 60 Jahre blüht, den beeindruckenden Lilien das Wasser reichen. Roselyne Hauchler von der Mauritius Tourism Promotion Authority (MTPA) zaubert der Anblick der wild wuchernden Natur ringsum bei jedem Besuch erneut einen Ausdruck des Staunens ins Gesicht. „Pamplemousses Garden hat für mich ein ganz besonderes Flair. Ich mag die Ruhe, die majestätischen alten Bäume und die Geschichte, die hinter all dem steckt“, sagt die Mauritierin, die in München Tourismus studiert hat. Sie denkt dabei an die Kolonialzeit unter den Holländern, aber vor allem unter den Franzosen und daran, als mit der East Indian Company der Handel mit exotischen Gewürzen florierte. Was Mauritius zum Dreh- und Angelpunkt im Indischen Ozean machte. Auch die Tee-Route zeugt von dieser bewegten Epoche in Mauritius’ Geschichte.

„Die Familie Guimbeau hat dazu ein schönes Konzept mit drei möglichen Stopps entwickelt“, sagt Roselyne. Man macht halt in Les Aubineaux, um das im Kolonialstil erbaute Privathaus der Familie zu besichtigen. Auf der ausladenden Veranda mit Blick in den malerischen Garten genießt man die erste Tasse Tee des Tages, der noch weitere folgen werden. Gestärkt geht es dann zur Tea Plantage von Nouvelle France mit seinem Tee-Museum. Hier wird nicht nur der Wissensdurst gestillt und gezeigt, wie die Ernte in den Beutel kommt. Vielmehr dürfen bei einer Teeverkostung die verschiedenen Sorten probiert werden. Schließlich gibt es ein Mittagessen in einem weiteren wunderhübschen Haus im Kolonialstil der Familie Guimbeau in Saint Aubin. Der Clou dabei: In jedem Gang finden sich Bestandteile der Teepflanze in unterschiedlichster Form. Und auch zu Hause muss auf den vollen Geschmack nicht verzichtet werden. „Der Tee mit dem Aroma echter, auf Mauritius angebauter Vanille ist mittlerweile in gut sortierten Läden in ganz Europa zu bekommen“, erzählt Roselyne stolz. (www.larouteduthe.com)

Auge in Auge mit Flipper
Sie scheinen sich endlos entlang der 64 Kilometer langen und 55 Kilometer breiten Insel hinzuziehen. Dabei erstrahlt ihr Sand im Sonnenlicht derart weiß, dass es vermutlich noch im rund 800 Kilometer entfernten Madagaskar zu sehen ist. Doch genug geschwärmt von Mauritius’ Stränden. Robby hat es an diesem Morgen eilig und will, dass die Urlauber, die sich zu so früher Stunde aus den kuscheligen Hotelbetten gequält haben, schnell zu ihm ins Boot steigen. Da die See bei diesem Trip etwas rau ist, schippert der Skipper einen kleinen Umweg. Doch schließlich kommt sie ins Blickfeld - eine Gruppe Delfine, die sich besonders gern an der Westküste vor den Stränden von Flic en Flac tummeln. Carla, die mit ihrem Mann zum Flittern nach Mauritius gekommen ist, zeigt aufgeregt aufs Meer hinaus, als sie die quirligen Säuger entdeckt. Die Engländerin hält nichts mehr auf ihrem Sitz. Sie will ins Wasser. Flossen und Brille hat sie schon übergestreift. Wenig später taucht sie glückstrahlend wieder aus den Fluten auf. „Da war ein kleiner, frecher Baby-Delfin, der ohne Scheu geradewegs auf mich zugeschwommen ist“, sprudelt es aus ihr heraus, als sie wieder an Bord klettert. „Ein Erlebnis, das ich sicher nie vergessen werde.“

Auf die kulinarische Tour
„Lust auf ein zweites Frühstück?“ Jean Noel Naiken schaut verschmitzt drein hinter seinen Brillengläsern. Sein Blick sagt, dass eine Widerrede ohnehin zwecklos ist. Der Fahrer der Mauritius Tourism Promotion Authority (MTPA) ist auf der Insel geboren und würde diese für kein Geld der Welt verlassen. Schon allein der Küche wegen, die so vielfältig ist wie die mauritische Bevölkerung selbst. Wer auch immer seinen Fuß auf die Insel setzte, brachte seine heimischen Rezepte mit und kombinierte diese mit Zutaten, die er auf Mauritius entdeckte. Das Ergebnis ist eine Geschmacksexplosion voller indischer, chinesischer, kreolischer und französischer Einflüsse. Jean Noel steuert einen kleinen Imbiss mit Straßenverkauf an, steigt aus und kommt wenig später wieder zurück. Im Wagen breitet sich ein Geruch nach Curry und Koriander aus. Jean Noel beißt genüsslich in sein mit Gemüse-Chutney gefülltes „Dholl Puri“ und reicht einen der hauchdünnen zusammengeklappten Teigfladen rüber auf den Beifahrersitz. Er hält in seiner Mahlzeit inne, schaut erwartungsvoll auf seinen Fahrgast und fragt: „Und, gut?“ Die Antwort kommt zwischen zwei Bissen: „Köstlich.“

Mit dem Kajak die Küste entlang
An manchen Stellen kann man tief blicken. Und zwar ganz bequem vom Kajak aus. Bunte Fischschwärme zischen unter Wasser vorbei, wenn die Paddel gleichmäßig einstechen. Tamara lässt sich treiben. Genießt das Schaukeln der Wellen. „Abenteuer, Natur und Spaß - gleich drei Wünsche auf einmal, die mir bei dieser Tour erfüllt werden“, sagt die Brandenburgerin schwärmerisch. Die 32-Jährige paddelt bei einem Kajak-Ausflug die Küste von Mauritius entlang. Dabei kurbeln Tamara und die anderen Teilnehmer nicht nur ihren Kreislauf an, sondern lernen auch jede Menge über Fauna und Flora der Insel. www.yemayaadventures.com

Einfach mal abtauchen
Ganz ohne Schnorchel und Tauchausrüstung geht es bei dieser Tour abwärts. Ein wenig mulmig zumute ist es Marc schon, als er im Sub-Scooter Platz nimmt. Beruhigend ist, dass er sich nicht allein in den Tiefenrausch begeben wird. In dem weltweit einzigen Unterwasser-Fahrzeug können es sich zwei Passagiere gemütlich machen und langsam im glasklaren Wasser über den Meeresgrund schweben. Das Gefährt wird von den Teilnehmern selbst gesteuert. Zum Atmen befinden sich die Köpfe der Fahrer unter einer Glaskapsel, die ständig mit Luft versorgt wird. „Einfach irre“, lautet das Fazit von Marc, als er nach diesem Trip wieder an Land festen Boden unter den Füßen hat. www.blue-safari.com