Die Leichtathletik-Tradition ist in der Region Stuttgart zuletzt verloren gegangen. Foto: dpa

Sportregion Stuttgart: Weitere fünf Jahre sollen finanziert werden – Vorstand Klopfer zieht Bilanz.

Stuttgart - Einst in der Regionalversammlung umstritten, hat sich die Sportregion Stuttgart etabliert. Nach einem sechsjährigen Testlauf sollen am Mittwoch weitere fünf Jahre finanziert werden. Vor der Entscheidung zieht der Vorsitzende Matthias Klopfer Bilanz.

Herr Klopfer, Sie bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Sport und Politik. Was würden Sie der großen Politik bezüglich der Ukraine und der anstehenden Fußball-EM raten?
Gegenfrage: Was würde die Politik bei einem Hintergrund von Menschenrechtsverletzungen tun, wenn keine EM anstünde?

Wir würden Sie als Pragmatiker fragen.
Politik lebt von Symbolen. Deshalb kann ich sehr gut nachvollziehen, wenn Politiker ihren Besuch jetzt absagen wollen. Aber das kann nicht die alleinige Antwort auf die Situation in der Ukraine sein.

Wer hat jetzt gesprochen: der politische Sportfunktionär oder der sportliche Politiker?
Der Mensch und Politiker Matthias Klopfer.

Gehen wir von Weltpolitik in die regionalen Verästelungen: Sind Sie mit der politischen Unterstützung für die Sportregion zufrieden?
Die Antwort kann ich ihnen am Mittwoch geben. Da stellen wir unser Konzept in der Regionalversammlung vor und hoffen, dass wir fünf Jahre Planungssicherheit bekommen. Aber ich bin ganz zuversichtlich.

Woher nehmen Sie ihren Optimismus?
Erst zuletzt hatten wir zum Start unserer Schulsportspiele positive Resonanz auf unsere Arbeit.

Und auf Ihr Programm, das sich gegen eine Zentralisierung des Spitzensports in der Landeshauptstadt richtet.
Nicht gegen eine Zentralisierung, sondern für Vielfalt in der Region. Es kann nicht sein, dass alles in Stuttgart stattfindet. Gerade das Beispiel Handball zeigt, dass wir in der ersten und zweiten Liga mit Göppingen und Bietigheim selbstbewusste und erfolgreiche Clubs haben, die beweisen, dass es auch ohne einen Umzug nach Stuttgart geht. Bittenfeld geht nach Stuttgart in die Scharrena – ,auch ein guter Weg.

Und welches Profil soll Stuttgart haben?
Eine Frage, die die Stadt Stuttgart beantworten muss. Klar ist: Großveranstaltungen mit ihrer Strahlkraft nach außen können nur in Stuttgart stattfinden.