Foto: Michael Steinert

Das Comedy-Duo der Kleinen Tierschau will sich das Zirkuszelt auf dem Marienplatz mit anderen Künstlern teilen. Prompt kommt Kritik aus dem Bezirksbeirat.

S-Süd - Das Zelt der Kleinen Tierschau soll auch in diesem Jahr wieder auf dem Marienplatz stehen – von Mitte August an und bis zu dreieinhalb Wochen. Doch im Gegensatz zu 2012 wird nicht die gesamte Zeit über das Comedy-Duo Michael Gaedt und Michael Schulig auftreten. Eine Ankündigung, die im Bezirksbeirat Süd für Irritationen sorgte – vor allem, weil noch unklar ist, wer die restliche Zeit im Zirkuszelt auftritt. Kritik sind die Veranstalter der Kleinen Tierschau aus dem Bezirksbeirat gewohnt. Ob Lautstärke oder Veranstaltungsdauer – beides war in den vergangenen zwei Jahren immer wieder Anlass für teils heftige Debatten.

„Wir haben uns ein breiteres Konzept überlegt, bestehend aus Comedy, Lesungen, Tanz und Theater“, stellte Arne Beyer, der Manager der Kleinen Tierschau, die Pläne für 2013 vor. So kommt es zu einer Drei- oder Vierteilung der Veranstaltung, die vom 15. August an zweieinhalb Wochen plus eine eventuelle Verlängerungswoche stattfinden soll. Einige Lokalpolitiker waren irritiert. „Die Tierschau nimmt nur ein Drittel bis ein Viertel der Zeit ein. Über den Rest der Nutzung haben wir wenig Informationen“, kritisierte Roland Petri (CDU).

Die Größe des Zelts und der Lärmpegel bleiben unverändert

Beyer begründete den reduzierten Umfang der Kleinen Tierschau damit, dass dies ein Wunsch des Bezirksbeirats gewesen sei. Petri hielt dagegen: „Wir haben das Konzept der Tierschau genehmigt. Ich frage mich, ob das Bestand hat. Denn ich ging davon aus, dass die Kleine Tierschau kommt.“ Wer zusätzlich zur Tierschau auf dem Marienplatz auftreten soll, sagte Beyer nicht.

Rupert Kellermann, der Bezirksvorsteher von Süd, befürwortete die Neuerung: „Wir haben ja gesagt, dass wir keine Monokultur hier wollen.“ Er hatte Verständnis dafür, dass Beyer die Künstler noch nicht nennt: „Das würde den Preis verderben. Das ist kein böser Wille.“ Beyer berichtete auch, dass er eine Änderung des Gastrokonzepts plant: „Wir werden wieder Gastronomie machen, aber anders als 2012. Da ist die Gastronomie schief gegangen.“ Nun soll es ein anderer Anbieter richten.

Das Zelt soll so groß sein wie im vergangenen Jahr. Beyer ging auch auf die Lautstärke ein, die früher für Ärger gesorgt hatte. „An sechs Tagen soll es Musikprogramm geben. Es wird aber keine Rock- oder zu laute Musik sein.“ Wolfgang Jaworek (Grüne) bewertete das neue Konzept positiv: „Es ist schön, dass sich die Veranstaltung weiter entwickelt und man nicht vier Wochen lang die gleiche Musik spielt.“ Nach einer von Jaworek beantragten Beratungspause nahmen die Fraktionsvertreter zur Konzeptänderung Stellung.

Veranstalter hätte sich mehr Zuspruch erwartet

„Wir möchten dem neuen Konzept eine Chance geben“, sagte Petri schließlich. Jaworek zeigte sich offen: „Das neue Konzept findet nicht unsere einhellige Zustimmung. Wir stehen aber zur Tierschau.“ Eric Preußker (SPD) fand deutliche Worte: „Ich sehe das, wie es vorgestellt wurde, kritisch.“ Auf Nachfrage erklärte er: „Es hieß früher, dass die Tierschau einmalig auftritt. Jetzt kommt sie jedes Jahr. Ich kann mir auf dem Platz andere Veranstaltungen vorstellen.“

Beyer ärgerte sich, dass das neue Konzept nicht den erhofften Anklang fand. „Ich hatte mir Freude darüber erhofft, dass wir die Veranstaltung offener gestalten.“ Petri formulierte abschließend den Antrag: „Der Bezirksbeirat nimmt das Konzept zustimmend zur Kenntnis und begrüßt die Dreiteilung. Er bittet um zeitnahe Informationen und darum, über die Programmdetails auf dem Laufenden gehalten zu werden.“ Zwölf Bezirksbeiräte stimmten für den Antrag, drei dagegen und einer enthielt sich.