Der Kaiserbau verdankt seinen Namen einem Automatenrestaurant. Foto: linus-lintner

Am Freitag ist der Kauf offiziell vollzogen worden. Die Copro-Gruppe hat den 1911 erbauten Kaiserbau am Marienplatz von der LBBW Immobilien erworben.

S-Süd - Der 1911 erbaute Kaiserbau hat einen neuen Besitzer. Die in Berlin und Stuttgart ansässige Copro-Gruppe hat das dominierende Gebäude am Marienplatz von der Landesbank Baden-Württemberg gekauft. Die formale Übernahme erfolgte am vergangenen Freitag. Die Immobilieninvestoren von Copro haben angekündigt, das im neoklassizistischen Stil erbaute und denkmalgeschützte Gebäude behutsam zu sanieren und modernisieren. Ziel sei es, das Objekt langfristig im Bestand zu halten. Über den Kaufpreis haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart.

Noch gibt es keine Aussagen dazu, wie sich der Verkauf auf die Mieter auswirkt. Die bestehende Mischnutzung aus Gewerbe und Wohnen soll aber bestehen bleiben. Der fünfgeschossige Kaiserbau besteht aus fünf Gebäuden und hat eine Gesamtmietfläche von etwa 6260 Quadratmetern. Diese verteilen sich auf 41 Wohnungen, acht Gewerbe- und Büroeinheiten sowie Archivflächen. Langfristig ist der Ausbau des Dachgeschosses angedacht, die Archivflächen sollen zu Büros oder Wohnungen umgebaut werden.

BW-Bank bleibt, Kiosk geht

Fest steht bereits jetzt, dass die BW-Bank-Filiale dort erhalten bleibt und der Kiosk am Marienplatz auszieht. Die neuen Eigentümer wollen sich zunächst einen Überblick über das Gebäude samt Haustechnik verschaffen und zudem mit den derzeitigen Mietern sprechen. „Wir glauben an die positive Entwicklung dieses Stadtteils, die bereits durch die Erneuerung des Marienplatzes im Jahr 2003 eingeleitet wurde,“ sagt Marc F. Kimmich, Geschäftsführer der Copro-Gruppe und gebürtiger Stuttgarter.

Entworfen wurde der Kaiserbau von den Architekten Alfred Woltz und Georg Friedrich Bihl. Nach letzterem ist der Bihlplatz benannt. Bauherren waren die Gebrüder Henninger, Dekorationsmaler. Das hat Wolfgang Jaworek, Mitglied der Geschichtswerkstatt Süd, recherchiert. Seinen Namen erhielt der Kaiserbau, weil dort, so steht es laut Jaworek in einem Adressbuch von 1914, die Firma Kaiser eines der ersten Automatenrestaurants Deutschlands betrieben hat, also ein Schnellrestaurant mit Sitzplätzen, in dem in Automaten Essen und Trinken angeboten wurde.