Monika und Werner Aupperle Foto: Werner Kuhnle

Familie Aupperle ist seit 20 Jahren Inhaber der Metzgerei Morlock.

Marbach - Genüsse für Augen, Nase und Gaumen mischen sich seit jeher auf dem Marbacher Wochenmarkt. Je mehr man sich dem Marktbrunnen nähert, desto mehr riecht es nach Gegrilltem. Jeden Samstag. Und das seit mehr als 20 Jahren.

Monika und Werner Aupperle haben letzte Woche zwar „erst“ ihr 20-Jähriges als Inhaber der Metzgerei Morlock gefeiert. Doch die Tradition des „Grillständles“ geht schon auf die Morlocks zurück, erzählte Werner Aupperle im Gespräch mit dieser Zeitung. „Am Anfang hat einer im Ständle gereicht, inzwischen sind wir zu viert.“

Dass das nötig ist, wurde auch am vergangenen Samstag klar. Da hatte sich nämlich um die Mittagszeit eine beachtliche Schlange Hungriger gebildet, die Appetit auf Krustenbraten, Fleischkäse, Currywurst, Thüringer oder Rote Wurst samt Weckle hatte. Und auch die Sitzplätze waren alle belegt. „An die 500 Portionen werden es schon sein, die da weggehen“, meinte Werner Aupperle. Eine Gruppe von 13 Stammgästen, die jeden Samstag Punkt zwölf Uhr am Ständle auftaucht, hat nicht nur ihren persönlichen Platz direkt am Wagen. Sie haben sogar ihre eigenen Namensschilder. „Die Moschdbruddler“ nennt sich der, wie Mitglied Klaus Vollenweider mit einem Schmunzeln betonte, „nicht eingetragene Verein“, der sich durch eine weitere Besonderheit auszeichnet: „Wir sind nach unserer Kenntnis der einzige Verein mit einem mobilen Vereinsheim“, so Vollenweider. Denn aus dem Ständle, das ursprünglich in mühsamer Handarbeit allwöchentlich aufgebaut werden musste, ist vor etwa zehn Jahren ein Anhänger mit Grillhäuschen geworden. „Früher war das noch richtig Handarbeit“, erinnerte sich Werner Aupperle. Heute muss der Anhänger nur noch vom „Galgen“ herunter in die Altstadt geholt werden. Und woher kommt der Name „Moschdbruddler“? „Wir trinken immer Apfelmoschd, den macht Werner Aupperle selbst“, erklärte Vereinsmitglied Uwe Gempper. Und gebruddelt wird natürlich auch – oder vielmehr werden „sehr anregende Gespräche geführt“. Und worüber? „Gemeindepolitik und VfB“, schallt es wie aus einem Mund zurück. Wie kann man auch so dumm fragen.