Walter Kubach ist zufrieden mit dem Stimmengewinn seiner Partei. Foto: Die Linke, Pressefotos

Der Bundestagskandidat der Linken im Wahlkreis Neckar-Zaber, Walter Kubach, ist zufrieden mit dem Zuwachs an Stimmen seiner Partei.

Marbach - Immerhin: Auf Bundesebene hat die Linke einen leichten Zuwachs an Stimmen verzeichnet. Doch vor allem hier im Südwesten tut sich die Partei oft schwer und hat es gerade über die Fünf-Prozent-Hürde geschafft. Das hat auch der Bundestagskandidat für den Wahlkreis Neckar-Zaber, Walter Kubach, zu spüren bekommen. Für den 66-Jährigen aber bei weitem kein Grund für Trübsal:

Der Tag nach der Bundestagswahl – wie geht es Ihnen da?
Mir geht’s gut. Es war ja schon mein dritter Bundestagswahlkampf für eine Partei, die es hier im konservativen Süden nicht leicht hat. Wir haben unser Wahlziel erreicht und keine Stimmen verloren, sondern sogar noch welche hinzugewonnen!
Ein anderes Wahlziel, nämlich drittstärkste Partei zu werden, hat die Linke aber verfehlt. Was ist aus ihrer Sicht die Ursache dafür?
Wir haben einen Rechtsruck in der Gesellschaft, der auch auf die Versäumnisse in der vergangenen Legislaturperiode zurückzuführen ist. Wir hatten 2013 eine riesige Chance auf eine rotrotgrüne Regierung, was aber von der SPD abgelehnt worden ist. Wichtige Themen wie die Verbesserung von prekären Arbeitsverhältnissen sind so nicht umgesetzt worden. Das hat der SPD massiv geschadet und uns leider auch.
Hätte die Linke im Wahlkampf etwas besser machen können?
Ich denke nicht. Immerhin haben wir ja einen leichten Zuwachs an Stimmen. Wir müssen uns als Partei in kleinen Schritten hocharbeiten. Da wir keine hohen Spenden annehmen, fehlen uns auch finanzielle Mittel um im Wahlkampf mit den großen Parteien mitzuhalten.
Und wie zufrieden sind Sie mit ihrem ganz persönlichen Ergebnis?
Ich bin sehr zufrieden, dass ich meinen Prozentanteil halten konnte. Für mich heißt das, dass ich in der Region akzeptiert bin. Natürlich könnte es besser ausfallen…
Wieso schafft es die Linke im Wahlkreis nicht auf Bundesergebnis?
Zuerst muss man sagen, dass die Linke in Baden-Württemberg kräftig zugelegt hat. Vor allem in Großstädten wie Stuttgart, Freiberg oder Karlsruhe haben wir Wähler dazu gewonnen. Der Südwesten ist eine Region, in der sich das Spektrum linker Politik schwer tut. Das ist gewachsene Tradition.
Wie geht es für Sie jetzt weiter?
Ab dieser Woche beginnt für mich der Kommunalwahlkampf. Wir wollen im Kreistag stärker vertreten sein. Es gibt viele Themen, die wir vor Ort anpacken wollen. Krankenhäuser und Wohnraum sind da nur zwei Stichworte.