Erstmal muss Michael Ballack seine Verletzung auskurieren. Foto: dpa

Die Reihe der möglichen Bewerber um eine Verpflichtung von Michael Ballack wird immer länger.

Hamburg - Die Reihe der möglichen Bewerber um eine Verpflichtung von Michael Ballack wird immer länger. Am Samstag hatten Hamburger Zeitungen noch ein starkes Interesse des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV an einer Verpflichtung des 33-Jährigen vermeldet.

Am Sonntag trat laut der englischen Zeitung „Sunday Mirror“ ein hochkarätiger Konkurrent auf den Plan: Der englische Vizemeister Manchester United soll dem 33-Jährigen demnach einen Einjahresvertrag mit Option auf Verlängerung um weitere zwölf Monate anbieten. Mit dem FC Chelsea hatte Ballack 2008 das Champions-League- Finale gegen Manchester im Elfmeterschießen verloren.

Champions League ist Pflicht

„ManU“ könnte dem 98-fachen Nationalspieler in jedem Fall den gewünschten Fußball auf europäischer Bühne bieten. Am Sonntag betonte sein Berater Michael Becker in der „Hamburger Morgenpost“, der Kapitän der Nationalmannschaft wolle weiterhin in der Königsklasse spielen. „Die Bundesliga ist eine Option, viele Vereine kommen da jedoch nicht infrage, unter anderem muss die sportliche Perspektive stimmen“, sagte Becker. „Und international zu spielen bedeutet für Michael Ballack ohnehin die Champions League.“

Dort fehlen die Hamburger zumindest in der kommenden Saison; der HSV spielt nicht einmal in der Europa League - im Gegensatz zu den anderen möglichen neuen Adressen. Der Mittelfeldstar war unter anderem bereits mit Bayer Leverkusen, Schalke 04 und dem VfL Wolfsburg in Verbindung gebracht worden.

Ist Real Madrid eine Option?

Erste Option könnte aber Real Madrid mit Ballacks Ex-Trainer Jose Mourinho sein, falls die Madrilenen überhaupt interessiert sind.

Zuletzt hatte sich Bundesliga-Dino HSV 2006 für die Königsklasse qualifiziert und scheiterte damals in der Gruppenphase.

Zwar ist Becker davon überzeugt, dass sich der HSV mit Ballack in seinen Reihen wieder für die Champions League qualifizieren würde, ob sein Mandant im fortgeschrittenen Fußballer-Alter für diese Aussicht aber ein Jahr lang auf europäischen Fußball verzichten würde, bleibt mindestens fraglich.

Dennoch arbeiten die Hanseaten laut „Abendblatt“ bereits an einem Finanzierungsmodell. Die Zeitung hatte gemeldet, dass Becker dem HSV die zunächst „erschreckend“ klingenden Gehaltsforderungen Ballacks mitgeteilt habe. Von fünf Millionen Euro pro Saison für einen Zweijahresvertrag geht die „Morgenpost“ aus.

Der Verein selbst äußert sich zu seinen Personalplanungen weiterhin nicht.

Fest steht lediglich, dass der HSV sich bei künftigen Transfers eines Investoren-Modells bedienen will. So sind potente Geldgeber eingeladen, sich mit Millionen-Summen an Spielerverpflichtungen zu beteiligen.

Der Hamburger Unternehmer und Milliardär Klaus-Michael Kühne soll bereit sein, bis zu zehn Millionen Euro aus eigener Tasche für Transfers beizusteuern, um bei einem etwaigen Weiterverkauf am Gewinn beteiligt zu sein. Der 73-Jährige soll allerdings eher junge Talente favorisieren. Dennoch will sich der Unternehmer in der nächsten Woche mit dem HSV-Aufsichtsrat treffen.