Den Eintrittspreis bezahlt, Stempelkarten mitgenommen – und ab geht die Post. Foto: Phillip Weingand

Seit 24 Jahren richtet eine Landwirtsfamilie in Alfdorf jedes Jahr ein Maislabyrinth her. Wir haben es getestet – und einige Tipps aufgeschrieben, mit denen man den Irrgarten meistert.

„Mama, hier ist ein Steeeempel!“, hallt es zwischen den Kolben hindurch, gar nicht weit weg von uns. Gut, dass heute auch noch andere Familien in diesem Irrgarten unterwegs sind – immer wieder kreuzen sich die Wege, und wer gut hinhört oder einfach freundlich fragt, bekommt von den anderen Abenteuern hilfreiche Tipps.

Es sind Sommerferien, und wie seit 24 Jahren hat die Alfdorfer Familie Kolb wieder ihr Maislabyrinth wachsen lassen. Die Regeln sind in all der Zeit immer gleich geblieben: Den Eintrittspreis in das Kässchen werfen, auf den freigemähten Wegen bleiben und unterwegs insgesamt sechs Stempel sammeln. Wer eine Chance auf den Hauptpreis – Karten für den bei Familien beliebten Schwaben-Park – haben will, tut gut daran, gut hinzusehen und sich die kleinen Überraschungen, die die Kolbs im Labyrinth versteckt haben, einzuprägen. Welche Form hat noch einmal der Weg zur Stempelstelle? Und welche Farbe hatte die Hose der Vogelscheuche? Ein bisschen Wissen über Schwäbisch, Landwirtschaft und die Region kann auch nicht schaden.

Vor einiger Zeit haben wir im Maislabyrinth dieses Video gedreht:

In diesem Jahr haben die extremen Witterungsverhältnisse des ersten Halbjahrs mit Nässe im Frühjahr, Trockenheit von Mai bis Juli und nun erneuten Regenperioden das Wachstum der Maispflanzen etwas beeinträchtigt. Als Besucher merkt man davon wenig, die Kolbs haben den eigentlich geplanten Eingang zu dem 12 000 Quadratmeter großen Labyrinth deshalb allerdings an eine andere Stelle als gewohnt verlegt. Unterwegs stoßen die Irrläufer immer wieder auf Überraschungen, etwa eine Gespensterfigur, eine Bassdrum, eine Allee aus Sonnenblumen und natürlich auf das bei den Kids besonders beliebte Maistelefon – ein Rohr, das quer durchs Feld verlegt wurde und durch das man sich lustige, gruselige oder nützliche Botschaften zuraunen kann.

Tipps zur Orientierung im Labyrinth

Diese Gimmicks sind übrigens nicht nur nett anzuschauen, sondern helfen den Besuchern auch bei der Orientierung. Denn nach einigen Biegungen und Weggabelungen und nichts in Sicht außer Maispflanzen wird die Orientierung ganz schön herausfordernd. Die Kolbs geben sich Mühe, das Labyrinth jedes Jahr anders aussehen zu lassen. Da ist es hilfreich, sich an Punkten mit Wiedererkennungswert zu orientieren. Wer vor lauter Irrungen und Wirrungen auch mal eine Pause benötigt, braucht nicht weit zu laufen: Gegenüber des Labyrinths steht ein Pavillon. Dort findet sich nicht nur Schatten, sondern auch eine Kühl- und eine Gefriertruhe mit Getränken und Eis. Wie den Eintritt auch entrichten die Besucher die – wirklich günstigen – Kaufpreise in eine kleine Selbstbedienungskasse. Wer mag und noch genügend Energie übrig hat, kann auch auf dem bereitgestellten Trampolin eine Runde springen oder einen Blick auf die Schweine im nahe gelegenen Stall werfen. Wenn die Natur ruft, steht ums Eck außerdem eine mobile Toilette bereit.

Das sollte man bei einem Besuch im Maislabyrinth beachten

Angesichts der unbeständigen Witterung tut man in diesem Jahr besonders gut daran, im Irrgarten feste Schuhe anzuziehen. Wirklich barrierefrei ist das Maislabyrinth nicht, auch wenn dort schon Besucherinnen mit Kinderwagen gesichtet wurden. Wer sich unsicher ist, ob sich ein Besuch wettertechnisch lohnt – nach einem Regenguss kann der Boden durchaus schlammig sein – kann sich vorher telefonisch bei der Familie Kolb informieren.

Für Besucher Das Maislabyrinth der Familie Kolb ist noch bis Ende September unter der Adresse Bonholz 5 zu finden. Der Eintritt kostet für Erwachsene drei, für Kinder zwei Euro, diese sind in eine Selbstbedienungskasse am Eingang zu entrichten. Um den 12 000 Quadratmeter großen Irrgarten abzulaufen, brauchen die meisten Besucher 30 bis 45 Minuten. Festes Schuhwerk ist zumindest kein Nachteil. Wer eine Pause braucht, kann einen Pavillon neben dem Labyrinth nutzen und dort auf Vertrauensbasis Getränke und Eis kaufen. Weitere Informationen gibt die Familie Kolb unter der Telefonnummer 0 71 72 / 35 04.