Im Airbus A319-100 finden bis zu 138 Passagiere Platz. Foto: Lufthansa

Der Lufthansa-Airbus fliegt seit 28 Jahren und bis zu 3400 Kilometer weit. Der Jet ist mit einer Reisegeschwindigkeit von 840 Stundenkilometern vor allem in Europa unterwegs – und dank neuer Generatoren leiser denn je.

Fellbach - Vor 28 Jahren ist die „Fellbach“ abgehoben – und sie fliegt immer noch. Bisher war der Lufthansa-Airbus auf fast 53 500 Flügen rund 42 000 Stunden in der Luft und hat seine Passagiere unfallfrei ans Ziel gebracht. Die weitesten Flüge waren auf die Kanaren und Jekaterinburg in Zentralrussland mit jeweils rund 3200 Kilometern. „Wir freuen uns, dass wir über eine Flugzeug-Patenschaft mit Fellbach verbunden sind“, sagt Lufthansa-Konzernsprecher Florian Gränzdörffer. Diese begann am 22. Juni 1990, als ein Lufthansa-Airbus A310 mit dem Kennzeichen „D-AIDI“ auf den Namen der Stadt Fellbach getauft wurde. Die feierliche Zeremonie fand auf dem Flughafen Stuttgart statt. Gretel Kiel, die Frau des ehemaligen Fellbacher Oberbürgermeisters Friedrich-Wilhelm Kiel, begoss die Flugzeugnase mit Sekt und besiegelte damit die Patenschaft. Pilot war damals übrigens der frühere Fellbacher Werner Schnaitmann. Auch fast seine ganze Crew kam vom Kappelberg.

Im Airbus A319 finden bis zu 138 Passagiere Platz

Im Juli 1998 wechselte die Patenschaft dann auf einen Airbus A319 mit dem Kennzeichen „D-AILX“. Die verschiedenen Crews, so erzählt Florian Gränzdörffer, kennen die in Frankfurt stationierte Maschine allerdings eher unter dem Namen „Lima-X-Ray“. Das beziehts sich auf die letzten beiden Buchstaben der Registrierung nach dem internationalen Fliegeralphabet. Werner Schnaitmann weiß noch, dass das Vorgängermodell ausgemustert wurde, an die Bundeswehr ging und wohl in Köln stationiert war. Ob es als Lazarett- oder Transportflugzeuge genutzt wurde, ist nicht bekannt.

Im Airbus A319 finden bis zu 138 Passagiere Platz. Bei einem maximalen Startgewicht von 68 Tonnen und einer Reisegeschwindigkeit von 840 Stundenkilometern fliegt er bis zu 3400 Kilometer weit. Die maximale Flughöhe des Jets liegt bei rund 12 000 Metern. „Die aktuelle ‚Fellbach’ hat im Laufe ihres Flugzeuglebens 157 verschiedene Flughäfen in Europa, Nordafrika und Vorderasien angesteuert“, sagt Florian Gränzdörffer.

Die bisher angesteuerten Flughäfen der „Fellbach“. Foto: Lufthansa "
Und der Lufthansa-Konzernsprecher nennt auch noch andere interessante Fakten und Zahlen. So hat der Airbus aus seinen Heimatbasen Frankfurt und München heraus die folgenden Ziele am häufigsten angesteuert: Düsseldorf (1313-mal), Berlin (1146), Hamburg (1048), Köln (938), Hannover (937), (Paris 891), London (732). Zudem führte die „Fellbach“ anlässlich des Jahrtausendwechsels am 31. Dezember 1999 einen Sonderflug von Porto nach Frankfurt durch. „Die Maschinen sind fliegende Botschafter ihrer Heimat und tragen den Namen buchstäblich durch ganz Europa“, sagt Florian Gränzdörffer.

Inzwischen ist die „Fellbach“ auch nochmals leiser geworden

Die Tradition, Flugzeuge der Lufthansa mit den Namen deutscher Bundesländer und Städte zu versehen, geht auf den September 1960 zurück. Damals gab es in Frankfurt die erste Flugzeugtaufe, als die „Kranichlinie“ ihren allerersten Langstrecken-Jet, die damals moderne Boeing 707, in Dienst stellte. Der vierstrahlige Jet erhielt den Namen „Berlin“. Taufpate war der damalige Regierende Bürgermeister Willy Brandt. Seither wurden rund 300 Lufthansa-Flugzeuge auf den Namen deutscher Städte und Gemeinden getauft.

Inzwischen ist die „Fellbach“ auch nochmals leiser geworden, denn die Lufthansa hat ihre Flugzeuge der Kurz- und Mittelstreckenflotte mit schallreduzierenden Wirbelgeneratoren ausgestattet. Mithilfe dieser Generatoren gelingt es, den im Anflug eines Flugzeugs entstehenden Schall in einer Entfernung von 17 bis zehn Kilometern vom Flughafen um bis zu vier Dezibel zu verringern. Lufthansa-Sprecher Florian Gränzdörffer sagt: „Wir wünschen der Fellbach noch many happy landings.“