Die vergleichsweise kleine Ferienfluggesellschaft Discover startet ausschließlich von Frankfurt und München. Foto: Arne Dedert/dpa

Der Streik bei der Lufthansa-Tochter Discover Airlines geht in die nächste Runde. Erstmals ruft die Vereinigung Cockpit auch Piloten der Muttergesellschaft zu einem Solidaritätsstreik auf.

Frankfurt/Main - Bei der ab Mitternacht bestreikten Lufthansa-Tochter Discover Airlines sollen zwei Drittel aller geplanten Flüge stattfinden. Das erklärte ein Sprecher des Mutterkonzerns Lufthansa in Frankfurt.

Die Passagiere ausfallender Verbindungen würden umgehend informiert und auf Flüge anderer Gesellschaften umgebucht. Die mit 24 Airbus-Jets und rund 420 Piloten vergleichsweise kleine Ferienfluggesellschaft Discover startet ausschließlich von Frankfurt und München.

Lufthansa-Piloten zu Solidaritätsstreik aufgerufen

Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit hat ihre Mitglieder zu einem dreitägigen Streik bis einschließlich Montag aufgerufen, um einen ersten Tarifvertrag bei der im Sommer 2021 gegründeten Airline zu erzwingen. Die Piloten haben seit Dezember bereits einen fünfstündigen Warnstreik und zwei reguläre Streiks veranstaltet.

Zudem sind auch Piloten der Muttergesellschaft Lufthansa zu einem Solidaritätsstreik aufgerufen. Die Unterstützungsaktion ist aber auf die nur wenige Flugzeuge zählende Teilflotte der Boeing 787 beschränkt. Hier sollen am Montagvormittag fünf Abflüge in Frankfurt zwischen 8.00 und 12.00 Uhr bestreikt werden.

Das Unternehmen zahlt nach eigenen Angaben bereits höhere Pilotengehälter, die sie aber mit dem Betriebsrat und nicht mit der Gewerkschaft vereinbart hat. Die neuen Gehälter entsprechen exakt der Forderungslage der VC, wie beide Seiten bestätigt haben. Die Gewerkschaft will den Arbeitskampf weiterführen, obwohl ihre materiellen Forderungen damit zunächst weitgehend umgesetzt scheinen. Eine Betriebsvereinbarung erreiche nicht die Rechtsqualität und Sicherheit eines Tarifvertrags mit der Gewerkschaft, hatte die VC kritisiert.