Schlafstörungen halten nachts wach – und machen tagsüber müde. Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Ergebnisse einer Studie zeigen: Schlafstörungen nehmen im Landkreis Ludwigsburg immer weiter zu.

Ludwigsburg - Die Augen sind schwer und der Körper müde, aber die Gedanken kreisen, und der Schlaf will einfach nicht kommen: Rund 15 Prozent der Erwachsenen in Deutschland leiden unter Schlafstörungen. Im Landkreis Ludwigsburg nimmt die Zahl der Betroffenen immer weiter zu – zwischen 2015 und 2019 stieg der Anteil der Betroffenen im Durchschnitt um 4,4 Prozent pro Jahr.

Das geht aus einem Bericht der Versicherung AOK hervor. Demnach seien im Kreis 2019 über 6 500 AOK-Versicherte aufgrund einer Schlafstörung in ambulanter oder stationärer Behandlung. Dieser Trend wird auch bei einem Blick auf die Daten des ganzen Bundeslandes sichtbar: Laut einer Forsa-Umfrage, die das Versicherungsunternehmen 2017 in Auftrag gab, hätten rund vier Prozent der Baden-Württemberger Schwierigkeiten mit dem Einschlafen. Frauen seien demnach häufiger betroffen als Männer, Nicht-Erwerbstätige eher als Erwerbstätige.

Wer an Schlafstörungen leidet, findet keinen erholsamen Schlaf und ist deshalb tagsüber angeschlagen. Weitere Symptome eines gestörten Schlafes können außerdem Kopfschmerzen, Gedächtnisprobleme, Essstörungen, Zähneknirschen, Bewegungsstörungen der Gliedmaßen, Atmungsstörungen oder Schlafwandeln sein. Vor allem chronische Schlafstörungen schränken die Tagesbefindlichkeit und Leistungsfähigkeit der Betroffenen stark ein und können die soziale Kompetenz beeinträchtigen und zu Unfällen führen. Die möglichen Ursachen sind vielfältig: Dazu zählen Lärm, Stress, Termin- und Leistungsdruck, Schichtarbeit oder psychische Belastungen und andere Sorgen, aber auch hormonelle Veränderungen, organische und psychische Erkrankungen, Medikamente, Alkohol oder Drogen. Wenn die Schlafstörungen anhaltend sind und im Alltag massiv belasten, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Was gegen Schlafstörungen hilft, ist laut AOK bisher nur in wenigen aussagekräftigen Studien untersucht. Häufig eingesetzt werden Hausmittel, zum Beispiel ein heißes Bad am Abend, pflanzliche Mittel wie Baldrian, körperliche Bewegung oder auch Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung.

Wichtig sind auch Maßnahmen zur Verbesserung der Schlafhygiene. Dazu zählt zum Beispiel die Vermeidung von Alkohol, Kaffee und schweren Mahlzeiten vor dem Schlafengehen. Ebenso sollte man im Bett nicht fernsehen und sich erst dann hinlegen, wenn man müde ist. Schlafmittel sind meist nicht zu empfehlen und kommen nur bei schweren Schlafstörungen vorübergehend infrage.