Gemeinsam haben die Feuerwehren geübt. Foto: Feuerwehr

Teilnehmer von verschiedenen Feuerwehren aus dem Landkreis haben einen Lehrgang besucht. Dabei sind Notfälle am Bau Thema gewesen.

Ludwigsburg
„Abstützen, aussteifen und sichern“ – unter dieser Überschrift stand die Kreisausbildung Bauunfall für die Feuerwehren im Landkreises Ludwigsburg, die auf dem Gelände des THW Ludwigsburg stattfand.

Im Landkreis Ludwigsburg verlassen sich die Feuerwehren nicht nur auf das Angebot der Landesfeuerwehrschule, um ihre Einsatzkräfte weiterzubilden, sondern organisieren auch eigene gemeindeübergreifende Kreis-Lehrgänge. In der Reihe Handwerksarbeiten führt das THW Ludwigsburg in enger Zusammenarbeit mit den Ausbildern der Feuerwehr den Lehrgang Bauunfall durch.

Am Freitagabend, 4. März, fand der theoretische Teil statt. Nach einer kurzen Vorstellung des THW und seiner Einsatzoptionen folgte eine theoretische Einführung in die statische Beschaffenheit von Bauwerken und Baugruben durch Florestan Dieterich, Baufachberater des THW Ludwigsburg und hauptberuflich Bauingenieur. Am darauffolgenden Samstag ging es sofort an die Praxis. Für die praktischen Übungen bietet das Gelände des THW mit Trümmerfeld, Brandhaus, Kanalsystemen und Baugrube optimale Bedingungen.

Die Theorie wurde dann durch die THW-Ausbilder Gerhard Kratt, Michael Nopp und Florestan Dieterich und den Feuerwehr-Lehrgangsleiter Luciano Sassman in die Praxis umgesetzt. Es wurden die Szenarien Wand- und Deckenabstützung einsturzgefährdeter Räume und der Sicherungsverbau von Rohrgräben geübt. Im Brandhaus wurde die Decke eines Raumes mit Holz- und Stahlsprießen abgestützt. Hier zeigten sich schnell die praktischen und zeitlichen Vorteile der Stahlsprieße, die beim THW Ludwigsburg in großer Anzahl vorhanden sind. Der Einsturz einer von Trümmerteilen oder Löschwasser beschwerten Decke kann damit schnell und effektiv verhindert werden.

Im Rohrgraben des THW-Geländes wurden parallel dazu die Wände des Grabens mit einem Bohlenverbau ausgesteift. Diese Arbeiten werden erforderlich, wenn bei Erdarbeiten ein nicht gesicherter Graben einzustürzen droht oder Personen aus einem bereits eingestürzten Graben zu bergen sind. Anschließend stützten die Lehrgangsteilnehmer die fiktiv einsturzgefährdete Giebelwand des Brandhauses mit sogenannten Strebstützen aus Holz ab. Schon das genaue Zuschneiden der Hölzer in verschiedenen Winkeln erfordert Erfahrung und Feingefühl. Nach Aufbau und Versteifung der Stützen verhindern diese effektiv das Umstürzen einer durch einen Brand oder einen Verkehrsunfall beschädigten Fassade. Parallel dazu wurde die Westwand des Brandhauses mit dem Einsatz-Gerüst-System (EGS) des THW Ludwigsburg abgestützt. Hier konnten die Wehrleute sich Einblicke in die Arbeitsweise mit dem Raumgerüstsystem EGS verschaffen, welches die THW-Ortsverbände ständig vorhalten.

Die insgesamt 20 Teilnehmer der Ausbildung kamen aus den verschiedenen Feuerwehren des Landkreises.

Das Abstützen und Aussteifen von Gebäuden und Gräben gehört zu den Kernaufgaben des Technischen Hilfswerks. Auch die Feuerwehr arbeitet immer wieder an Einsatzstellen, an denen Gebäude oder Baugruben gesichert werden müssen. Die gemeinsame Ausbildung ist damit ein wichtiger Beitrag für die Sicherheit und Zusammenarbeit der Einsatzkräfte im Landkreis Ludwigsburg.

Interesse, als aktiver Helfer bei spannenden Aufgaben im THW mitzuwirken? Dann kommen Sie zum nächsten Dienst am Samstag, 19. März, ab 8 Uhr vorbei oder melden Sie sich unter ov-ludwigsburg@thw.de oder 0 71 41 / 28 11 00 bei uns. Weitere Informationen gibt es auch unter www.thw-ludwigsburg.de Sie wollen mehr über die Arbeit des THWs in Ludwigsburg erfahren? Dann besuchen Sie uns am Tag der offenen Tür am Sonntag, 17. April, von 11 bis 19 Uhr auf unserem Gelände.