Gegen vier mutmaßliche Hauptakteure der Diebes- und Hehlerbande wurde Anklage erhoben. Foto: Phillip Weingand

Die Polizei hat mehrere Mitglieder einer Diebes- und Hehlerbande aus dem Raum Stuttgart festgenommen. Die Bande handelte bereits seit März 2017 mit hochwertiger Designerkleidung und teuren Markenhaushaltsgeräten.

Ludwigsburg - Die Beamten der Polizei in Ludwigsburg haben vier Mitgliedern einer Diebes- und Hehlerbande aus dem Raum Stuttgart festgenommen. Die Bande hatte sich auf den Diebstahl und den Weiterverkauf von hochwertiger Designerkleidung und Markenhaushaltsgeräten spezialisiert.

Im März 2017 bekam die Polizei Hinweise auf zwei Verdächtige, die einen Handel mit angeblich gestohlener Markenware betrieben. Beinahe zeitgleich kontrollierten Polizisten in Wendlingen am Neckar (Kreis Esslingen) einen Lkw-Fahrer. Wie sich herausstellte, hatte er von den hochwertigen Markenartikeln, die für den Verkauf in einem Outlet-Center vorgesehen waren, einen Teil abgezweigt und im Führerhaus seines Lkws versteckt.

Vier Drahtzieher identifiziert

Bei den Ermittlungen konnten drei Männer und eine Frau als Drahtzieher identifiziert werden. Im weiteren Umfeld der Bande konnte die Polizei bislang knapp 50 Personen ermitteln, von denen der überwiegende Teil die Hehlerware für den eigenen Gebrauch gekauft hatte.

Im Oktober fand die Polizei bei Durchsuchungen mehrerer Verdächtiger mutmaßlich gestohlene Designerkleidung und entwendete Haushaltsgeräten im Wert von mehreren hunderttausend Euro. Auch zahlreiche Datenträger und Mobiltelefone wurden beschlagnahmt und ausgewertet.

Im Oktober und November 2017 nahm die Polizei einen rumänischen und einen griechischen Lkw-Fahrer sowie zwei 28 und 36 Jahre alte türkische Brüder vorläufig fest. Nachdem Haftbefehle gegen die Tatverdächtigen erlassen wurden, kamen sie in eine Justizvollzugsanstalt.

Lkw-Fahrer als Lieferanten genutzt

Der Polizei zufolge hatten die Lkw-Fahrer ihre Liefertouren dazu genutzt, um Teile ihrer Ladung abzuzweigen und damit die Brüder zu beliefern. Diese organisierten zusammen mit der 26-jährigen Ehefrau des jüngeren Bruders den Verkauf der Hehlerware an verschiedene Abnehmer. Dazu bauten sie im Haus von Verwandten das Dachgeschoss zu einer fast schon professionellen Verkaufsfläche aus, um die gestohlenen Ware potenziellen Käufern zu präsentieren.

Auch gegen zwei Hauptabnehmer aus Rumänien, einen 42-Jährigen und einen 33-Jährigen, wurden Haftbefehle beantragt. Während der 42-Jährige inzwischen in Untersuchungshaft sitzt, befindet sich der 33-Jährige noch auf der Flucht.