Schon gleich nach dem Start des 36. Bietigheimer Silvesterlaufs in der Nähe des Viadukts hat sich die Spitzengruppe vom Hauptfeld abgesetzt. Foto: Lutz Selle

Beim Bietigheimer Silvesterlauf siegen beide Titelverteidiger.

Leichtathletik - Der 36. Bietigheimer Silvesterlauf ist am allerletzten Tag der Existenz des LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg ausgetragen worden. Mit Sebastian Mannsdörfer hat sich ein Sportler noch einmal das gelbe Trikot mit dem grünen Salamander-Emblem auf der Brust übergestreift, um die 11,1 Kilometer lange Strecke durch die Enzauen und die Bietigheimer Altstadt zurückzulegen. Der 23-Jährige erreichte nach 42:55 Minuten die Ziellinie, was ihm unter insgesamt 3457 Startern, von denen 2547 männliche und 894 weibliche die volle Distanz schafften, in der Gesamtwertung Platz 88 einbrachte. Bei seinem Auftritt in Bietigheim vor zwei Jahren hatte Sebastian Mannsdörfer noch 47:47 Minuten benötigt und musste sich mit Platz 321 zufrieden geben. Daher zeigte er sich auch absolut zufrieden mit seinem letzten Auftritt für das LAZ Salamander. „Das ist ein guter Abschluss. Unter 43 Minuten zu bleiben, das entspricht vollkommen meinen Erwartungen.“ Die Verhältnisse mit Sonnenschein und Temperaturen um null Grad Celsius seien gut, die Strecke sei „perfekt“ gewesen. „Schade, dass es das LAZ Salamander nun nicht mehr gibt“, sagt Mannsdörfer. Andererseits ändere sich für ihn aber nichts außer dem Namen. Künftig starte er eben für das LAZ Ludwigsburg.

Für den SV Kornwestheim ins Rennen gegangen ist der 16-jährige Len Albrecht. Er konnte sich gegenüber dem Vorjahr steigern, als er für die Strecke in Bietigheim noch 55:28 Minuten gebraucht hatte. Diesmal war er nach 52:59 Minuten fertig und stand damit auf Platz 760 sowie auf Rang 23 in der Wertung der Altersklasse U 18.

Der schnellste Kornwestheimer war bei der 36. Auflage der Skizunft-Triathlet Thomas Ritzka. Der 56-Jährige brauchte 43:22 Minuten und kam damit auf Platz 104 der männlichen Gesamtwertung, Platz 2 in der Altersklasse M 55 und Platz 27 unter allen Teilnehmern aus dem Landkreis Ludwigsburg. Nicht viel später im Ziel waren der 26-jährige Matthias Putze mit 44:11 Minuten (insgesamt Platz 123 sowie Platz 38 in der Landkreis-Wertung) und der 49-jährige Lars Empacher mit 44:19 Minuten (insgesamt Platz 126, Platz 4 in der Altersklasse M 45 und Platz 39 in der Kreiswertung).

Claudia Münkel sitzt normalerweise als Fachbereichsleiterin für Kultur und Sport am Schreibtisch im Kornwestheimer Rathaus. Vor drei Jahren ist die inzwischen 44-Jährige jedoch mit dem Laufvirus infiziert worden. An Silvester 2013 war sie in Bietigheim mit 57:07 Minuten in der Frauenwertung noch auf Platz 164. Im Vorjahr hatte sie sich auf 50:44 Minuten gesteigert und unter den weiblichen Teilnehmern Platz 41, in ihrer Altersklasse W 40 sogar den vierten Platz erreicht. Diesmal kam Claudia Münkel, die für LT Murr ins Rennen geht, mit 52:05 Minuten unter den weiblichen Teilnehmern auf Platz 56 und in ihrer Altersklasse auf den siebten Rang. In der Landkreis-Wertung aller Frauen reichte ihre Leistung für Platz 15. Kreisweit war sie die Zweitschnellste ihrer Altersklasse. „Das kalte Wetter hat mich diesmal schon etwas geschlaucht“, meinte die Fachbereichsleiterin der Stadt Kornwestheim nach ihrem Zieleinlauf. Sie habe erst vor sechs Wochen beim Marathon in New York mitgemischt und war zuvor auch beim Bottwartal-Lauf unter den Startern. Ihr nächstes großes sportliches Ziel sei die Teilnahme am Marathon in Boston, verrät sie.

Ganz vorne hat es beim Bietigheimer Silvesterlauf gegenüber der 35. Auflage keine Veränderungen gegeben. Mit dem 22-jährigen Simon Boch (LG Telins Finanz Regensburg) und Alina Reh (SSV Ulm) haben die Vorjahressieger ihre Titel verteidigt. Alina Reh siegte nach 2013, 2014 und 2015 nicht nur zum vierten Mal in Folge in Bietigheim. Sie stellte mit 36:47 Minuten auch noch einen neuen Frauen-Steckenrekord auf und distanzierte ihre schärfsten Verfolgerinnen Fabienne Amrhein (MTG Mannheim, 38:56) und Mareike Bechtloff (ASV Erfurt, 39:39 Minuten) deutlich. Der Zweitplatzierten hat es bei ihrem Debüt in Bietigheim allerdings sehr gut gefallen. „Die Strecke ist anspruchsvoll und in der Altstadt sehr hügelig“, so Fabienne Amrhein. „Aber die Zuschauer treiben einen den Berg hoch. Ich kann mir sehr gut vorstellen, in einem Jahr wiederzukommen.“

Dafür war die Entscheidung bei den Männern diesmal spannend. Simon Boch war mit 33:37 Minuten gerade noch vor Fabian Clarkson (SCC Berlin, 33:29) und Mitku Seboka (LAC Quelle Fürth, 33:30 Minuten) auf dem ersten Platz. „Die Konkurrenz war härter als vor einem Jahr. Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch mal gewinnen kann“, gibt Simon Boch zu. „Die anderen waren schon 20 Meter weg, aber ich konnte mich vor der Ziellinie noch ransaugen.“

Die Schnellsten des Landkreises waren David Albert vom Polizeipräsidium Ludwigsburg, der mit 36:48 Minuten Platz 19 erreichte, und Marie Weller mit 44:44 Minuten und damit Rang 13 bei den Frauen.