Foto: z

Das Lalli 1-Team siegt bei den WKU-Titelkämpfen in Neuwied.

Kornwestheim - Die deutschen Meisterschaften des Verbandes WKU (World Kickboxing & Karate Union) in Neuwied sind mit rund 700 Teilnehmern nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ sehr gut besetzt gewesen. „Das Level ist bei WKU und Wako deutlich höher als bei anderen Verbänden“, sagt Trainer Lazaros „Lalli“ Emmanouilidis. Seine Kornwestheimer Kampfsportschule ist ebenfalls gut vertreten gewesen. Zehn Sportler hat Lalli ins Rennen geschickt, die am Ende ebenso viele Medaillen mit nach Hause brachten.

Dabei hatte es anfangs gar nicht so gut ausgesehen für die Karatekas der Kornwestheimer Kampfsportschule Fight and Fun. Bei den Jüngsten, bei denen es in der Panda-Klasse noch nicht um Titel und Medaillen geht, kam Michael Mikolajewski im Pointfighting zwar zu einem 7:3-Sieg. Sokrates Alexiadis unterlag hingegen in seinem Kampf mit 4:11 Punkten. „Er hat zwar mit ein paar seiner Aktionen gepunktet, aber der Gegner war flinker“, stellt Lalli fest. Bei den Mädchen bis zwölf Jahren schied anschließend Sofie Anschütz in der -30-Kilo-Klasse bereits im ersten Kampf aus. „Sie kam mit ihrem Mundschutz nicht klar“, erklärt der Trainer. Zudem habe sich die Nachwuchssportlerin vom Trubel der Großveranstaltung einschüchtern lassen.

Auch Enedin Halilovic rief in der -45-Kilo-Klasse der Kids nicht ab, was er im Training bereits gezeigt hatte. „Er ist übervorsichtig rangegangen“, sagt sein Trainer. Zwar reichte es für einen Sieg im ersten Kampf. Im zweiten Kampf, der schon das Halbfinale war, unterlag der Kornwestheimer jedoch seinem Kontrahenten, ehe er sich im Kampf um Platz 3 durchsetzte und somit noch die Bronzemedaille holte. „Es wäre aber noch mehr drin gewesen.“

Kaan Oral trat im Pointfighting in zwei Wettbewerben an. Sowohl in der Juniorenklasse bis 65 Kilo als auch bei den Herren mit grün-braunem Gurt bis 70 Kilo holte er Bronze, womit sich Lalli ebenfalls nicht ganz zufrieden zeigte: „Kaan kann technisch alles, aber die letzte Durchschlagskraft hat gefehlt. Er hat zweimal Nerven und Schwächen gezeigt.“

Besser lief es da für Nikolaos Panagiotidis, der bei den Junioren bis 65 Kilo Deutscher Meister wurde und in der 70-Kilo-Klasse noch eine Bronzemedaille nachlegte. „Da hat er auch noch starke Kämpfe gezeigt. Im Halbfinale sind ihm dann aber gegen den starken Luke Schilling die Kräfte ausgegangen.“

Jenen Luke Schilling besiegte dann im Finale mit Sandro Peters ein anderer Sportler aus dem Lalli 1-Team. Der „Ausnahmekönner“ legte dann sogar noch einen zweiten nationalen Meistertitel in der +70-Kilo-Klasse der Junioren nach. „Er hat fast alle Kämpfe mit technischer Überlegenheit gewonnen. National reicht Sandro niemand mehr das Wasser. Das war beeindruckend“, schwärmt Lazaros Emmanouilidis.

Die nächste Medaille für das Lalli 1-Team – diesmal wieder in Bronze – holte Nico Lipsky im Pointfighting der Kids bis 25 Kilo. „Nur im Halbfinale musste er sich einem größeren Gegner geschlagen geben. Den Kampf um Platz 3 hat er dann wieder gewonnen.“

Der zwölfjährige Stavros Panagiotidis stand bei den Kids über 50 Kilo unter drei Teilnehmern im Pointfighting nach einem Freilos direkt im Finale und sicherte sich die Goldmedaille und den Titel Deutscher Meister.

In der Veteranenklasse +80 Kilo im Leichtkontakt ist Sandro Peters Vater Daniel angetreten, um möglichst auch Deutscher Meister zu werden. Der 42-Jährige war in der Vorbereitung von einer Erkältung ausgebremst worden und traf gleich im ersten Kampf auf einen 39-jährigen ehemaligen Boxer aus Kamerun, der ihm alles abverlangte. „Daniel Peters hat gekämpft wie ein Löwe und mit seiner Härte und Schnelligkeit überzeugt“, erzählt Lalli. So kam sein Schützling ins Finale, in dem er einen 44-Jährigen aus Öhringen bezwang.

Somit haben die Vertreter des Lalli 1-Teams in Neuwied kein Finale und keinen Kampf um Platz 3 verloren und fünfmal Gold und fünfmal Bronze geholt.

An diesem Wochenende geht es für die Kornwestheimer schon weiter. Dann treten sie im österreichischen Bregenz bei einem weiteren WKU-Turnier mit internationaler Besetzung an.