Das Wirtsehepaar Bellone-Neumann hat 2010 die Schmiede übernommen. Foto: /Eva Herschmann

In der Schmiede in Fellbach empfängt das Ehepaar Bellone-Neumann seine Gäste mit viel Herz und jeder Menge Frösche. Die Küche ist italienisch, schwäbisch und international.

Eigentlich wollte Franca Bellone-Neumann die Schmiede mit vielen liebenswerten Engeln schmücken. Doch die waren in dem Laden ausverkauft. „Aber sie hatten jede Menge Frösche da.“ Also zogen kleine grüne Frösche in die Schmiede ein. „Seitdem bekomme ich ständig welche geschenkt“, sagt die Wirtin mit italienischen Wurzeln und grinst. Ihren Mann Peter „Pit“ Neumann kennen viele auch als Musiker auf Stadt- und anderen Festen. Vor allem aber sind beide Vollblut-Gastgeber in der gemütlichen Schmiede im Fellbacher Oberdorf.

Die Speisekarte ist klein und fein

Die Schmiede war ab 1889 tatsächlich eine Schmiede, über dem Gläserregal hinter dem Tresen ist noch die Esse erkennbar. Mittlerweile ist das Haus in der Vorderen Straße 8 als Lokal eine Institution, ein perfekter Platz zum Freunde-Treffen, um neue Freunde kennenzulernen und um gesellig zusammenzusitzen. Die Speisekarte ist klein und fein, die Küche italienisch, schwäbisch und international, je nachdem, was die Saison hergibt. Eine feste Speisekarte gibt es nicht, aber stets ein kühles Bier – gerne auch die Spezialitäten aus dem Hofbräuhaus Freising, der bayerischen Heimatstadt von Pit Neumann. Oder einen Wein von den benachbarten Hängen des Kappelbergs.

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Früher waren die 54-jährige Franca Bellone-Neumann und Pit Neumann, 61 Jahre, Stammgäste in der Schmiede, die damals noch die Kunstschmiede war. Im April 2010 übernahmen sie dann das kleine, gemütlich eingerichtete Lokal von Christa „Mo“ Glauber, die krankheitsbedingt ihren Platz hinter der Theke räumen musste. Seitdem stehen die beiden hinter der Theke und in der Küche und empfangen ihre Gäste mit viel Herzlichkeit und jeder Menge Frösche.

Man fühlt sich daheim: In der Schmiede ist jeder willkommen, der die Werte von Toleranz und Respekt lebt, die dem Wirtspaar im Umgang miteinander wichtig sind. Und soziales Engagement. Wenn die Glatzen gegen die Locken am Neujahrstag für einen guten Zweck Besenhockey auf der Eisbahn beim Kirchplatz in Fellbach spielen, zapft das Schmiede-Team ehrenamtlich. „Wir sind Heimat für Glatze und Locke, Pit ist Fan der Glatzen, ich der Locken“, sagt Franca Bellone-Neumann. Und als im vergangenen Jahr das Ahrtal überflutet wurde, haben sie und ihr Mann zum „Trinken für den guten Zweck“ aufgerufen. Dank ihrer trinkfesten und spendablen Gäste konnten sie der Gastronomen-Familie Schumacher aus der Eifelstube in Ahrweiler 2000 Euro überweisen.

Das Lokal ist überschaubar klein

In den kühlen Monaten rutschen die Gäste enger zusammen. Das Lokal selbst ist überschaubar klein, doch beim Fellbach Hopf, beim Fellbacher Herbst oder der Langen Nacht mit Musik, Kunst und Poesie passen erstaunlich viele hinein. Überhaupt sind Franca Bellone-Neumann und Pit Neumann immer dabei, wenn in der Stadt etwas los ist. Zuletzt beim Maikäferfest mit verkaufsoffenem Sonntag, an dem die beiden mit ihrem Team die Vordere Straße bespielten. In der warmen Jahreszeit dehnt sich die Schmiede dann nach draußen aus. Es gibt Freiluft-Sitzplätze auf der Straße, für die mit Einverständnis der Stadt sogar ein paar Parkplätze geopfert werden. Seit der Coronapandemie gibt es auch noch einen zweiten Außenbereich im benachbarten Hof. „Der steht uns allerdings nur noch in diesem Jahr zur Verfügung“, sagt die Wirtin, die hofft, dass das Wetter in den nächsten Monaten genügend schöne Stunden beschert, damit die Schmiede-Gäste den mit viel Liebe, Grün, lauschigen Ecken – und natürlich Fröschen – eingerichteten gemütlichen Outdoorplatz noch ausgiebig auskosten und genießen können.

Die Schmiede ist für das Wirtsehepaar und seine Gäste wie ein Wohnzimmer. Und Pit Neumann, dessen Großeltern in Freising in einem großen Landgasthof mit Pension gewohnt und gearbeitet haben, und Franca Bellone-Neumann, deren Vater in den 60er Jahren als Gastarbeiter aus der Region Lazio nach Deutschland kam, sind die Gastgeber mit der herzlichen Art, bei denen sich alle willkommen und wohlfühlen.