Die Paletten aus Stahl und Holz liegen besonders gut in der Hand. Foto: Julia Schramm

Nach ihrer Konditorenlehre in Japan kam Tomomi Sugimoto vor über 20 Jahren mit ihren beiden Tortenpaletten im Koffer nach Europa und hier sind sie im Dauereinsatz.

Stuttgart - Selbst unter passionierten Hobbyköchen finden sich welche mit einem gestörten Verhältnis zum Backofen. Tomomi Sugimoto dagegen ist eine wahre Backofen-Dompteuse. Sie kennt alle Kniffe und verkauft in ihrer Konditorei vom kleinen Baguette bis zur Cremetorte Backwerk vom Feinsten. Bei ihr führen schwäbischer und japanischer Käsekuchen aus ihrer Heimat eine friedliche Koexistenz. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie Zwillinge, sind aber doch sehr unterschiedlich. In ihrer Geburtsstadt Kobe hat Tomomi Sugimoto eine Ausbildung zur Konditorin absolviert und weit über den Rand der Kuchenplatte hinausgeschaut, denn sie hat sich auf französische Patisserie spezialisiert. „Damals habe ich mir die Paletten gekauft. Die haben kaum fünf Euro gekostet und sind die besten, die ich kenne.“ Auf den Holzgriffen ist jeweils Tomomi auf Japanisch und in lateinischen Lettern eingeritzt. „Damit sie niemand stibitzen kann“, sagt die Meistein lächelnd.

Die Konditorei heißt wie der Glücksbringer

Nach der Lehre wollte sie sich die kleinen europäischen Kuchenkunstwerke im Original ansehen. Das war vor mehr als 20 Jahren. Im Koffer hatte sie die beiden Konditorpaletten, mit denen die Käsekuchenmasse oder die Creme rund um die Torte glatt gestrichen werden. „Meister Lampe“ hat sie ihre Ein-Frau-Konditorei genannt, denn der Hase bringt in ihrer Heimat Glück, und seine Umrisse, die die Japaner im Vollmond entdecken, sind ein Symbol für unermüdlichen Fleiß.