Die Figur ist Sinnbild für die Überraschungen auf einer Reise. Foto: Lg/Achim Zweygarth

Die Tonfigur aus Peru hat auf ihrem Transport einiges mitgemacht – genau wie Johannes Lutz bei seiner zwölfmonatigen Weltreise.

Stuttgart - Auf einer Weltreise muss man immer mit Überraschungen rechnen. Das war Johannes Lutz und seiner Freundin bewusst, als sie für zwölf Monate aufbrachen und Südostasien sowie Mittel-und Südamerika erkundeten. In Lima wurde ihnen durch Bekannte aus Deutschland bei wildfremden Einheimischen für vier Wochen eine Unterkunft organisiert und das junge deutsche Paar genoss die Gastfreundschaft dort. „Es war deshalb klar, dass wir von dort eine Erinnerung mitnehmen“, erzählt der Jungunternehmer. Auf einem Markt kauften sie den Cuchimilcos, die Nachbildung einer Wächterfigur, die in der alten peruanischen Chancay-Kultur den Toten mit auf den Weg gegeben wurde.

Geschäftsidee durch ein Missgeschick

Nun passt die stattliche Keramikstatue in keinen Rucksack: „Wir haben sie gut verpackt Freunden mitgegeben, die nach Deutschland zurückgeflogen sind“, berichtet er. Aber der Wächter hat den Transport nicht überstanden. Die Klebestellen auf dem Rücken und an den Armen zeigen, wie viel Puzzlearbeit das Paar auf die Reparatur verwendet hat. „Für uns passt die Figur aber so besser zu der Reise, als wenn sie perfekt wäre“, überlegt er. Tatsächlich war es eine Zeit der Improvisation und Wendungen. „Das ursprünglich unproduktiveste Jahr meines Lebens wurde zum produktivste.“ In Südamerika lernten die Lutzens ein deutsches Paar kennen und entwickelten gemeinsam eine Geschäftsidee. Die war durch ein Missgeschick entstanden: ausgelaufenes Duschgel im Rucksack! Zuhause entwickelten die beiden Männer den Duschbrocken: ein Waschstück für Haut und Haare. Das vertreiben sie jetzt als Start-up-Unternehmen.