Lichtershow und Akrobatik unter weißen Zelten Foto: Werner Kuhnle

Ein magischer Lichterglanz hat am Freitagabend den Burgplatz in Marbach erhellt. Unter dem Motto „Marbach wärmt“ traten gewandete Gesellen aus dem 18. Jahrhundert auf und sorgten für heimelige Atmosphäre.

Magischer Lichterglanz auf dem Burgplatz der Schillerstadt und eine Zeitreise in die Vergangenheit mit gleich zehn gewandeten Gestalten, die das 18. Jahrhundert auferstehen ließen. Die Mitglieder der Interessengemeinschaft, die es liebt, die Epoche bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen in Deutschland aufleben zu lassen, waren am Freitagabend dick und warm gekleidet. Auch wenn die Veranstaltung, zu der das Citymanagement eingeladen hatte, „Marbach wärmt“ hieß.

Faible für altes Spielzeug

Einer von ihnen ist Thomas Schunter, der als Soldat erschien. Dabei liebt er Spielzeug und hat ein Faible für alte Exemplare, die er liebevoll herrichtet. Aus seinem Fundus hatte er rund 15 alte Spiele mitgebracht. Darunter ein Bauernmikado, ein Solitär mit Holzknöpfen, an dem sich die siebenjährige Carla und die sechsjährige Ella versuchten. Auch ein Legespiel von 1840 oder das Tiroler Bauernroulette aus dem Jahr 1820 lag zum Spielen auf und lockten Groß und Klein an. Würfelspiele mit einem alten Knochenwürfel konnten ebenfalls ausprobiert werden.

An anderer Stelle zeigte ein Gewandeter seine Sammlung an Feuersteinen, „die nur in Verbindung mit kohlestoffhaltigem Eisen Funken sprühen lassen“, wie der Sammler, der die Flintsteine an der Ostsee gesammelt habe, erklärte.

Ein Trommler zählt zu den Höhepunkten der Gruppe

Doch nicht nur, wie zur damaligen Zeit Feuer gemacht wurde, thematisierten die gewandeten Gäste. Auch historische Beleuchtungen sowie ein Trommler zählten zu den weiteren Höhepunkten der Gruppe, die sogar ihre eigene Herdstelle aufgebaut hatte. Im Kochtopf brodelte eine Brotsuppe. „Wie es sich für einfache Leut g’hört“, so die Köchin, die aber verriet, dass anlässlich der Weihnachtszeit,auch Fleisch darin zu finden sei.

Winterstimmung und die Begeisterung der vielen Besucher zauberten eine Weihnachtsstimmung der besonderen Art auf den prächtig illuminierten Platz, der trotz der Kälte für heimelige Gefühle sorgte. Bänke mit dicken Decken standen zum Ausruhen und Betrachten der romantischen Szenerie bereit.

Dorothee Ensinger liest aus dem Märchenbuch vor

Im Wechsel mit den von Dorothee Ensinger gelesenen Märchen, die mit klangvoller Stimme etwa die Geschichte der „kleinen Leute von Swabbido erzählte, faszinierten auch die Tänzer von Lux Art mit einer professionellen Lichtshow. Farbige Leuchtelemente an deren Kleidung oder auch einer Lichtmaske im Gesicht, gaben den von Musik begleiteten Bewegungen einen zauberhaften Effekt.

Hingebungsvoll tanzte das Paar auf der Bühne – passend zur Musik aus dem Lautsprecher. Auf der Bühne war auch eine Hütte aufgebaut. Vor ihr fanden sich übergroße und an Scherenschnitte erinnernde Figuren, die die Marbacherin Swantje Hammer kreiert hat. Die wundersame Stimmung wurde durch die zahlreichen prasselnden Holzfeuer auf dem Veranstaltungsareal intensiviert.

Eine weihnachtliche Duftmixtur

Das vom Citymanagement, dahinter stehen Andrea Hahn und Fabian Friedl, organisierte und gesellige Winterspektakel, das mithilfe diverser Anbieter nicht allein optische Genüsse bot, sondern auch kulinarische – etwa Waffeln, Lebkuchen, heiße, dickflüssige Schokolade, Punsch und Glühweine – verlieh dem Platz eine weihnachtliche Duftmixtur.