Ein Farbfoto mit dem Konterfei der seit dem 7. Mai 2001 vermissten Peggy steht auf dem Altar der Kirche des oberfränkischen Ortes Lichtenberg (Archivfoto vom 16.05.2001). Die in Lichtenberg gefundenen Knochenteile stammen nicht von dem vermissten Mädchen. Foto: dpa

Rückschlag im Fall Peggy: Die in Lichtenberg im April auf einem Anwesen gefundenen Knochenteile stammen nicht von dem seit zwölf Jahrem vermissten Mädchen.

Lichtenberg - Die im bayerischen Lichtenberg gefundenen Knochenteile stammen nicht von der vor zwölf Jahren verschwundenen kleinen Peggy. Das teilte die Staatsanwaltschaft in Bayreuth am Dienstag mit. „Ein Zwischenergebnis der Untersuchungen liegt vor. Es gibt keine Spuren von Peggy“, sagte ein Sprecher. Damit hat die Suche nach der Leiche der Schülerin einen Rückschlag erlitten. Im Mai 2001 war die damals Neunjährige aus Lichtenberg spurlos verschwunden. Als ihr Mörder ist der geistig behinderte Ulvi K. verurteilt, doch an seiner Schuld hegen viele Menschen Zweifel.

Weitere Untersuchungen in Auftrag gegeben

2012 starteten Staatsanwaltschaft und Kripo Bayreuth neue Ermittlungen im Fall Peggy. Im April durchsuchte die Polizei ein Anwesen in Lichtenberg, das nur wenige Meter von Peggys früherer Wohnung entfernt liegt. Die Ermittler erklärten, sie hätten Hinweise, dass man hier die Leiche finden könnte. Sie entdeckten zwar Knochenteile in einer Sickergrube, doch diese stammen nicht von der Schülerin, wie die Analyse nun zeigte. Bereits kurz nach dem Fund hatte die Staatsanwaltschaft erläutert, die Knochenfragmente könnten auch von Tieren stammen oder zu einem alten Friedhof gehören.

Man habe jetzt weitere Untersuchungen in Auftrag gegeben, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft: „Wir wollen definitiv Klarheit, welche Knochen das sind.“ Ob es sich überhaupt um Menschenknochen handelt, sagten die Behörden weiter nicht. Auch in welcher Form die Ermittlungen weitergehen, wollte der Sprecher nicht erläutern.

Anfang April hatte der Anwalt von Ulvi K. am Landgericht Bayreuth einen Antrag auf Wiederaufnahme gestellt. Der Jurist Michael Euler will erreichen, dass der Fall vor Gericht neu aufgerollt wird, um Ulvi K.s Unschuld zu beweisen. Eine Prüfung des Antrags durch die Staatsanwaltschaft kann nach Angaben der Anklagebehörde Monate dauern.