Stadträte und Verwaltung haben sich am Montag auf dem Stadtfriedhof informiert. Foto: factum/Bach

Die Sanierung des Stadtfriedhofs wird über die Jahre zu einem Zweieinhalb-Millionen-Projekt. Seit 2010 wird daran gearbeitet, jetzt plant die Verwaltung bis zum Jahr 2022.

Gerlingen - Ein Hauptweg aus Asphalt, Wege zwischen den Gräbern aus Natursteinplatten, ebenso die Umfassung der Gräber – das ist auf dem Gerlinger Stadtfriedhof seit Jahren der Standard. Es sieht schön aus, ist aber aufwendig im Unterhalt. Wegen der Bewegung im Erdreich des Friedhofs gibt es immer wieder Mulden. Dabei verschieben sich die Steinplatten und bildenStolperfallen. Deshalb sind immer wieder die städtischen Arbeiter oder von der Stadt beauftragte Firmen dabei, einzelne Gräber-Abteilungen herzurichten. Dies soll weitergeführt werden. Aber wie, darüber wollte der Technische Ausschuss am Montag nicht selbst befinden. Der Gemeinderat soll entscheiden.

 

Raschere Fertigstellung angeregt

Deshalb soll über die Frage, ob die Natursteinplatten weiter mit Metalleinfassungen verlegt werden oder nicht, der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung am 23. November beraten. Über die Jahre seit 2010 gerechnet, wird die Sanierung des Stadtfriedhofs alles in allem etwa 2,5 Millionen Euro kosten. Es wurde angeregt, mit der Fertigstellung nicht bis 2022 zu warten, wie es die Verwaltung vorschlägt, sondern mit höherem jährlichem Aufwand rascher fertig zu werden. Dagegen könnte sprechen, dass sich kaum noch Fachfirmen für diese Aufträge interessierten, wie der Bauhofchef Martin Fischer sagte. Um die Kosten der weiteren Sanierungsabschnitte zu senken, bot die Verwaltung an, künftig von den Natursteinplatten abzurücken. Alternativen wären Betonplatten, Rasengittersteine oder gestampfter Boden.

Der Bürgermeister Georg Brenner und Fraktionsvertreter sprachen sich dafür aus, das bisherige System beizubehalten – sonst werde sich das Gesamtbild des Friedhofs rasch verändern. Das aber will keiner. Nun geht es noch darum, ob die Platten weiter, wie vor Jahren begonnen, mit L-förmigen Schienen verlegt werden oder nicht. Ohne wäre es zehn Prozent billiger. Dieses System habe sich ein „Vollblut-Theoretiker“ ausgedacht, sagte ein Stadtrat. Es sei für die Praxis, wie sich zeige, völlig ungeeignet. Stahlschienen ja oder nein – das wird nun der Gemeinderat festlegen.