Noch gehört die Eltinger Straße vornehmlich den Autos. Das soll sich ändern. Foto: /Granville

Die Pläne für die „Stadt für morgen“ werden konkreter: Radfahrer bekommen eigene Spuren.

Im Leonberger Rathaus scheint die Reduzierung der Autospuren in der Eltinger Straße beschlossene Sache zu sein. „Wir können auf eine Bahn pro Richtung verzichten“, hat jetzt Stephan Kerner, der Leiter des städtischen „Referates für innovative Mobilität“, im Gemeinderat erklärt. Dies habe der Verkehrsversuch des vergangenen Jahres ergeben.

Zwar sind die Ergebnisse dieser Testphase, bei der in der Leonberger Innenstadt die vierspurigen Hauptachsen Brennerstraße und Eltinger Straße rund sieben Monate auf zwei Spuren reduziert wurden, noch nicht offiziell vorgestellt worden. Doch die Pläne, die jetzt im Gemeinderat präsentiert wurden, sprechen eine eindeutige Sprache.

Für die Autos bleibt pro Fahrtrichtung eine Spur. Für Fahrräder werden durchgängige Radfahrstreifen eingerichtet. Diese sind durch Linien abgegrenzt. Alternativ könnten dort Radwege eingerichtet werden, die von Gehwegen und Fahrbahnen nicht nur durch Linien, sondern durch unterschiedliche Materialien abgetrennt sind. An der Einmündung der Lindenstraße in die Eltinger Straße auf Höhe des Rathauses ist ein sogenannter „Fahrradbypass“ vorgesehen, um den Radverkehr dort zu beschleunigen.

Busse sollen beschleunigt werden

Beschleunigt werden sollen auch die Busse. Dafür, so ist es geplant, werden die Busbuchten in der Eltinger Straße verschwinden. Die Busse halten also auf der Straße, die Autos müssen warten, die Busse fahren als „Pulkführer“ von der Haltestelle ab. Busbuchten sollen auch in der Römerstraße kurz vor dem Kreisel an den großen Einkaufsmärkten abgeschafft werden, was zuletzt auf kritische Reaktionen gestoßen ist.

Die Gehwege in der Eltinger Straße, so die weitere Planung, werden auf „mindestens“ 2,50 Meter verbreitert. Fußgänger haben Vorrecht. Dies wird in Einmündungsbereichen durch eine besondere Bepflasterung gekennzeichnet. Auf dem gewonnenen Platz sind zusätzliche Bänke vorgesehen.

Umgestaltung bei der Alten Schuhfabrik bleibt vorerst offen

Die Umgestaltung auf Höhe der Alten Schuhfabrik bleibt erst einmal offen. Dort ist noch nicht klar, ob das vordere Gebäude abgerissen wird, was eine gänzlich neue Raumsituation mit sich bringen würde. Zudem wäre der Bereich der Schuhfabrik eine Art Eingangstor zum künftigen Stadtquartier Postareal, das auf der westlichen Seite der Eltinger Straße entstehen wird.

Diese Pläne sollen bis zum kommenden Jahr detailliert ausgearbeitet werden. In einer öffentlichen Sondersitzung des Gemeinderates am 21. Juni wird das weitere Vorgehen in der Stadthalle diskutiert. Die Umbauten könnten dann, so ist der Stand jetzt, im übernächsten Jahr beginnen.

Etwas länger wird eine Umgestaltung des Neuköllner Platzes direkt vor dem Leo-Center dauern. Hier ist sogar im Gespräch, den viel befahrenen Bereich komplett autofrei zu machen. Mit konkreten Plänen ist allerdings erst in den kommenden zwei Jahren zu rechnen, möglicher Baubeginn wäre 2026.