Als der Schulleiter des Johannes-Kepler-Gymnasiums, Roman Peters (links stehend, mit Mikrofon), den drei Siebtklässlern Urkunden für ihre erfolgreiche Teilnahme an der World Robot Olympiad (WRO), dem internationalen Roboter-Wettbewerb für Sechs- bis 19-Jährige, überreicht, spendet die versammelte Schülerschaft in der Aula heftig Beifall Foto: /Jürgen Bach

Das Johannes-Kepler-Gymnasium feiert drei erfolgreiche Tüftler. Die Zwölfjährigen landen bei der internationalen Roboter-Olympiade mit ihrem Modell eines mobilen Hafens auf Platz sieben.

Noch spüren sie den Jetlag und auch der Temperaturunterschied ist gewaltig. Schließlich sind Theo Salfeld, Aiko Hansen und Jakob Bosch erst am Wochenende aus dem mittelamerikanischen Panama zurückgekehrt. „Dort hatte es 30 Grad und war sehr heiß“, erzählen sie, zurück im heimischen Schmuddelwetter. Doch als der Schulleiter des Johannes-Kepler-Gymnasiums, Roman Peters, den drei Siebtklässlern Urkunden für ihre erfolgreiche Teilnahme an der World Robot Olympiad (WRO), dem internationalen Roboter-Wettbewerb für Sechs- bis 19-Jährige, überreicht und die versammelte Schülerschaft in der Aula heftig Beifall spendet, sind all die Anstrengungen vergessen, die ein solcher Wettbewerb und die weite Reise mit sich bringen.

Nicht nur der Schulleiter ist stolz auf seine Schüler, sondern auch ihr Coach Steffen Liebert, der die Technik-AG an der Schule leitet. „Ich bin definitiv stolz auf die Jungs und auf ihren Erfolg“, betont er. Zumal beim internationalen Wettbewerb in Panama City ein sehr hohes Niveau bei den teilnehmenden Beiträgen geherrscht habe. Die Leonberger Jugendlichen mussten ihr Projekt in vier Bewertungsrunden präsentieren, auch auf Englisch. Die WRO wird in verschiedenen Wettbewerben und Alterskategorien ausgetragen. In der Gruppe „Future Innovators“ der Altersklasse acht bis 12 Jahre schaffte es das Team JAT, also Jakob, Aiko und Theo, unter 30 teilnehmenden Teams aus aller Welt auf Platz sieben. Vorausgegangen waren die erfolgreiche Teilnahme am Regionalwettbewerb und am Deutschlandfinale, bei dem sie den zweiten Platz belegten.

Plastikmüll soll im Hafen aufgenommen und recycelt werden

Die Leonberger Schüler haben in der Kategorie „Future Innovators“ passend zum Wettbewerbsmotto „Connecting the world“ ein Modell eines mobilen Hafens gebaut, mit dem der von Schiffen eingesammelte Plastikmüll aufgenommen und recycelt werden kann, um das Projekt grob zu beschreiben. Gebaut haben sie unter anderem mit Elementen von Lego Technic, zum Programmieren der beweglichen Teile nutzten sie eine Variante der Programmiersprache Scratch. „Für dieses konkrete Wettbewerbsprojekt mussten die Jugendlichen im Vorfeld erst einmal recherchieren und schauen, welche Schwierigkeiten es gibt und dafür Lösungen finden“, beschreibt AG-Leiter Liebert die Herangehensweise. Er gehe mit den Kindern in Diskussion und begleite sie, entwickeln müssten sie es aber selbst, so Liebert, der die Technik-AG seit zehn Jahren ehrenamtlich betreut. Er ist Projektmanager bei IBM und Vater von zwei Söhnen, von denen einer am JKG Abitur gemacht hat. Auch danach ist Steffen Liebert der AG treu geblieben, „einfach weil’s Spaß macht“, sagt er. Unterstützt wird er dabei inzwischen wegen der zunehmenden Teilnehmerzahl von Sinja Hansen, die die zehnte Klasse besucht und selbst sehr am Thema Technik interessiert ist.

Ihr Erfolg auf der internationalen Bühne spornt die drei Schüler an. Sie wollen versuchen, sich auch im kommenden Jahr mit einem Projekt für die Teilnahme zuerst am Regionalwettbewerb des WRO, der übrigens im JKG ausgetragen wird, dann im Deutschlandfinale und später bei der internationalen Roboter-Olympiade zu qualifizieren. Jakob Bosch weiß schon, wo die stattfindet: „Dann geht’s in die Türkei“, sagt er. Die Wettbewerbe in Deutschland veranstaltet der Verein Technik begeistert.

Harte Arbeit – aber schöne Erfahrung

Die Reise nach Panama, wo die internationalen Wettbewerbe mit 450 teilnehmenden Teams aus mehr als 80 Nationen stattfanden, hat die Jungs nachhaltig beeindruckt. „Es war toll, dass wir dort neue Freundschaften schließen konnten“, sagt Jakob Bosch, „und dass wir für unser Land erfolgreich sein konnten“, fügt Theo Salfeld hinzu. Es sei harte Arbeit gewesen, erzählen sie, aber auch eine schöne Erfahrung zu sehen, dass man damit etwas erreichen kann. Sicher sind doch auch die Eltern, die ihre Kinder nach Panama begleitet haben, stolz auf ihren Nachwuchs. Theo Salfeld fasst deren Reaktion auf Nachfrage kurz und knackig zusammen: „Die haben ‚wow‘ gesagt.“