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Der Sportwagentuner bleibt verschwunden, ein Geschäftsmann will die Marke wiederbeleben.

Leonberg - Der Leonberger Sportwagentuner Uwe Gemballa ist seit mehr als einem halben Jahr in Südafrika verschwunden. Dafür hat sich ein Geschäftsmann gefunden, der die Marke Gemballa weiterführen will. Gemballas Firma war Ende April in die Insolvenz gegangen.

Allen 38 Mitarbeitern der Firma Gemballa Automobiltechnik GmbH musste Insolvenzverwalter Philipp Grub am 30. April die Kündigung überbringen. Mit 18 Interessenten an dem schillernden Tuning-Betrieb, der vor allem auf Variationen der Porsche-Modelle 911, Cayenne und Panamera spezialisiert war, hatte Grub davor verhandelt. Einig wurde er mit keinem. "Die Unternehmensverhältnisse sind einfach zu verworren", erklärte der Stuttgarter Rechtsanwalt gegenüber unserer Zeitung. Außerdem standen unterm Strich acht Millionen Euro Schulden bei Zulieferern, Banken, Kunden und beim Finanzamt. Diese werden auf ihren Ansprüchen weitgehend sitzen bleiben.

Auf Englisch um eine Million Euro gebeten

Der neue Gemballa-Geschäftsführer Andreas Schwarz hat von Grub lediglich Vermögensgegenstände wie die Werkstatteinrichtung erworben. Schwarz war laut Grub nicht unter den 18 Verhandlungspartnern, sondern trat erst nach der Insolvenzeröffnung auf den Plan. Er selbst will am kommenden Montag erläutern, wie er sich den Neustart der Marke Gemballa vorstellt. Insider berichten, dass Schwarz bisher schon in der Branche tätig ist.

Derweil bestätigt der Böblinger Polizeisprecher Eckhard Salo, dass von Uwe Gemballa weiterhin jede Spur fehlt. Der 52-Jährige hatte Anfang Februar von einer Geschäftsreise nach Johannesburg in Südafrika seine Ehefrau in Leonberg angerufen und auf Englisch um eine Million Euro gebeten, weil er einen Unfall gehabt habe. Wohin das Geld solle, sagte er nicht. Seitdem gibt es kein Lebenszeichen.