Lehrkräfte sind gerade in Stuttgart ein zunehmend rares Gut. Foto: Adobe Stock

Bereits zu Beginn dieses Schuljahrs konnten in Stuttgart 67 Lehrerstellen nicht besetzt werden, nun droht eine Krankheitswelle. Doch weil der Einsatz von Pensionären gedeckelt ist, müssen Schulen auf deren Unterstützung verzichten.

Angela Müller (Name geändert) ist jetzt 70, seit drei Jahren im Ruhestand und würde gern weiter an ihrer alten Schule aushelfen, einer Grundschule in Stuttgart. Denn gerade in dieser Schulart ist in der Landeshauptstadt die Not groß, schon zu Beginn des Schuljahrs konnte das Staatliche Schulamt Stuttgart an den Grundschulen 16 Lehrerstellen nicht besetzen. Und als Grundschullehrerin könnte Angela Müller im Prinzip in allen Fächern eingesetzt werden, denn Grundschullehrer sind Generalisten – und an ihrer alten Schule kennt sie sich bestens aus. Bereits im September habe die Schule bei ihr und zwei weiteren Kolleginnen im Ruhestand angefragt: „Wie viele Stunden habt ihr noch übrig?“ Die eine Pensionärin habe schon zu Beginn des Schuljahrs keine Stunden mehr übrig gehabt. „Und jetzt ist bei uns dreien das Kontingent erschöpft“, berichtet die Pensionärin – „auch meine 3000 Euro“.