In der Glemsaue werden am Sonntag mehr als 4000 Menschen laufen. Foto: factum/Archiv

An diesem Sonntag findet in der Glemsaue der 20. Lebenslauf statt. Zu der Benefizveranstaltung für Mukoviszidose-Kranke werden rund 8000 Menschen erwartet. Die Hälfte davon sind Läufer in jedem Alter. Knapp 100 Gruppen nehmen teil.

Ditzingen - E lf Sonnenstunden, am Nachmittag 25 Grad, null Prozent Regenrisiko – das Wetter soll an diesem Sonntag fantastisch werden. Das sind ideale Bedingungen für den 20. Ditzinger Lebenslauf in der Glemsaue. Der könnte Rekorde bringen: 3560 Teilnehmer in Gruppen sind angemeldet. Zusätzlich erwarten die Organisatoren um Manfred Schrödernoch 900 bis 1000 Einzelläufer. Sie können zwischen 8.30 Uhr und 16 Uhr starten.

Das Lebenslaufteam hat einen Traum: am Sonntag beim 20. Lebenslauf die Zwei-Millionen-Spenden-Grenze zu knacken. Bei den 19 Veranstaltungen bisher kamen 1,83 Millionen Euro zusammen – also fehlen zur Zwei-Millionen-Grenze noch 170 000 Euro. In den vergangenen Jahren kamen pro Veranstaltung immer etwa 120 000 Euro zusammen. Jeder Euro dient dazu, Mukoviszidose-Kranken zu helfen.

Jeder Läufer sucht sich einen Sponsor

Das Prinzip des Lebenslaufes ist einfach: Jeder Teilnehmer kann laufen oder walken, so viel und so lange er will. Es gibt keinen Massenstart und keine Zeitwertung. Die Stammstrecke beginnt vor dem Schulzentrum, sie ist zwei Kilometer lang. Mit Verlängerung sind es 3,5 Kilometer. Für jeden Kilometer gibt der Läufer eine Spende – für die er sich Sponsoren sucht: Freunde, die Oma oder Tante, Kollegen, den Wirt der Stammkneipe.

Das Lebenslauf-Team hatte sich 1999 um Manfred Schröder und seine damalige Ehefrau Elke Detzmaier zusammengefunden. Die beiden wollten eine Veranstaltung auf die Beine stellen für Menschen, die an Mukoviszidose leiden. Dabei sollten mehrere Interessen verfolgt werden: die Aufklärung über die Erbkrankheit Mukoviszidose ebenso wie das Sammeln von Geld, mit dem Erkrankten geholfen werden kann. Forscher, Mediziner und Therapeuten vieler Fachrichtungen haben es zusammen geschafft, dass Muko-Patienten heute sehr viel länger leben als noch in den neunziger Jahren. Auch Rehabilitationseinrichtungen werden gefördert. „Reha ist wichtig“, sagt Manfred Schröder, „weil nicht nur der Patient leidet, sondern auch seine Geschwister und Angehörigen.“

Ein großer Teil der 150 Helfer kommt schon am Samstag für den Aufbau. Am Sonntag geht es um 8 Uhr los mit einer ökumenischen Andacht, um 8.30 Uhr fällt der erste Startschuss. Von 10 bis 12 Uhr starten die meisten der 96 angemeldeten Gruppen. Teams von 20 Firmen seien zum ersten Mal dabei, berichtet Britt Kühnel vom Büro des Landesverbandes des Mukoviszidose-Vereins. Die Erwachsenengruppen haben von sechs bis zu 130 Teilnehmern, die 22 Kindergruppen bis zu 245. Einzelläufer können immer auf die Strecke gehen. „Von 13 Uhr an ist die Strecke nicht mehr so voll“, berichtet Schröder aus Erfahrung, „sportliche Läufer kommen da schneller vorwärts.“ Auch auf der Verlängerungsschleife sei mehr Platz als auf der Zweikilometer-Stammstrecke. Der frühe Nachmittag, bis zum Schluss um 16 Uhr, sei ein Geheimtipp, „auch für Ausschläfer“.

Eine besondere Gruppe soll am Nachmittag starten: Der Muko-Patient Rossi Fuca, der viele Kontakte über soziale Medien hat, lädt Freunde und Bekannte zum Laufen ein. Treffpunkt ist um 14 Uhr im Startbereich – in roten oder weißen T-Shirts, den Ditzinger Farben.

Der Lebenslauf gehöre zur Stadt, betont der Oberbürgermeister Michael Makurath. „Der Lebenslauf hat eine ordentliche Tradition“, sagt der Ditzinger Rathauschef, „er wird mit der Stadt verbunden, die Vereine richten sich danach.“ Nicht nur dem OB, sondern auch Manfred Schröder ist es wichtig, dass auf dem Platz eine fröhliche Atmosphäre herrscht, dass der Lebenslauf-Sonntag für alle richtig schön wird. „Die Menschen sollen Spaß haben, und es soll Muko-Kranken helfen“, sagt Manfred Schröder einen Tag vor dem Lebenslauf.