Die Harre des Eichenprozessionsspinners können allergische Reaktionen beim Menschen hervorrufen. Foto: dpa

Biologen warnen: In den vergangenen Jahren hat sich die Zahl der eingewanderten Insekten deutlich erhöht.

Karlsruhe - Wenn Büsche ohne Laub dastehen, muss dies nicht am Herbst liegen. Auch der Buchsbaumzünsler lässt Buchsbäume kahl und tot zurück. Und er ist nicht der einzige Fiesling, der heimische Pflanzen bedroht. „In den letzten Jahren hat sich die Zahl der eingewanderten Insekten mit bedeutendem Schädigungspotenzial deutlich erhöht“, sagt Reinhard Albert vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum in Augustenberg.

Baden-Württemberg sei als südliches Bundesland mit der Einwanderungsmöglichkeit über die Rhone in das Rheintal besonders betroffen. Verantwortlich für das zunehmende Insektenproblem sei die globale Erwärmung: „Auch etablierte Schädlinge breiten sich wegen der längeren Vegetationszeiten weiter aus und verursachen stärkere Schäden als bisher.“ Diese Schädlinge sind in Baden-Württemberg besonders auffällig:

Der Maiswurzelbohrer: Wegen der Schäden, die er anrichtete und der hohen Bekämpfungskosten bekam er in den USA den Beinamen „1-Milliarde-Dollar-Käfer“. Er trat 2007 erstmals bei Lahr am Oberrhein und am Bodensee auf. Wirksamstes Gegenmittel ist die Fruchtfolge: Mais wird auf der gleichen Fläche nicht jedes Jahr angebaut. Die Kirschessigfliege: Sie wurde 2011 am Bodensee entdeckt und war 2012 großflächig im Rheingraben zu finden. Die Fliege befällt reifendes Obst wie Brombeeren, Trauben, Holunder, Pfirsiche, Nektarinen und Aprikosen.

Der Laubholzbockkäfer: Wo der bis zu fünf Zentimeter große schwarze Käfer mit weißen Punkten zuschlägt, wächst kein Laubbaum mehr. Sein Auftreten ist meldepflichtig.

Die Maulbeerschildlaus: Sie ist ein Problem, da sie weit verbreitet und schwer zu bekämpfen ist. Sie befällt Beeren, Flieder und den Trompetenbaum, infiziert aber auch Birne, Kiwi, Ahorn, Eiche und Walnuss.Die Walnussfruchtfliege: Sie befällt die grüne Fruchthülle, was zu ihrer Schwarzverfärbung führt. Die Nüsse kann man zwar noch essen, sie schmecken aber schnell bitter.

Der Eichenprozessionsspinner: Er tritt in Wäldern sowie an Ortsrändern auf. Seine Brennhaare können heftige allergische Reaktionen beim Menschen hervorrufen.

Die Zitronenblattlaus: Seit 2001 schädigt sie stark die Äpfel im Südwesten. Sie ist resistent gegen viele Pflanzenschutzmittel und chemisch nur schwer zu bekämpfen.

Wie die Schädlinge aussehen? www.stn.de/schaedlinge