Bei den Kontrollen am Wochenende registriert das Polizeipräsidium Reutlingen einen „sprunghaften“ Anstieg der Verstöße gegen die Corona-Verordnung. Foto: dpa/Patrick Seeger

Von Freitagnachmittag bis zum Montagmorgen hat die Polizei in den Kreisen Esslingen, Reutlingen, Tübingen und Zollernalb insgesamt 329 Ordnungswidrigkeiten aufgenommen, bei denen gegen die Corona-Verordnungen verstoßen wurden.

Kreis Esslingen - Die Zahl von Verstößen gegen die Corona-Verordnung ist am Wochenende im Bereich des für die Landkreise Esslingen, Reutlingen, Tübingen und Zollernalb zuständigen Polizeipräsidiums Reutlingen „sprunghaft“ angestiegen, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Im Zeitraum von Freitagnachmittag bis zum Montagmorgen seien von den Beamten 329 Ordnungswidrigkeiten aufgenommen worden. Davon seien zwei Drittel allein am Samstag und in der Nacht zum Sonntag begangen worden.

Bußgelder werden fällig

232 Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz bezogen sich auf das Verbot des Verweilens im öffentlichen Raum, wenn Gruppen ab drei, aber unter 15 Personen angetroffen wurden. 33-mal musste gegen Personen vorgegangen werden, die an einer Veranstaltung oder Ansammlung von mehr als fünf Personen im nicht öffentlichen Raum teilgenommen hatten. Für beide Arten der Verstöße sehe der aktuelle Bußgeldkatalog Zahlungen von bis zu 1000 Euro vor.

In sieben Fällen wurden beispielsweise Betreiber von Einrichtungen wie etwa Gaststätten angezeigt, die geöffnet hatten oder sich nicht auf den erlaubten Straßenverkauf beschränkten. Auf sie kämen nun Bußgeldzahlungen zwischen 2500 und 5000 Euro zu. Über die Anzeigen hinaus seien „unzählige“ aufklärende Gespräche geführt worden, nach denen sich viele der Angesprochenen einsichtig gezeigt hätten. Teilweise hätten aber auch Platzverweise ausgesprochen werden müssen.

Zahl der scheinbar Unbelehrbaren steigt

Im Laufe der vergangenen Woche habe in der Bevölkerung mit wenigen Ausnahmen noch eine „große Akzeptanz der Beschränkungen“ festgestellt werden können. Noch am Donnerstag seien in allen vier Landkreisen insgesamt lediglich rund 30 Verstöße registriert worden. Aber mit den Temperaturen ab Freitagnachmittag sei auch die Zahl der scheinbar Unbelehrbaren angestiegen.

Der gravierendste Fall ereignete sich – wie bereits berichtet – am Freitagabend in Rottenburg (Kreis Tübingen), wo ein Gemeindevollzugsbediensteter bei der Kontrolle mehrerer junger Leute von diesen tätlich angegriffen und verletzt wurde.