Onur Aycil Foto: Günter E. Bergmann - Photograph

Der TV Echterdingen verliert beim Vorletzten in Weilheim 0:1.

Weilheim - Für die Landesliga-Fußballer des TV Echterdingen ist Weilheim an der Teck am gestrigen Sonntagnachmittag keine Reise wert gewesen. Wieder einmal nicht. Seit der dortige TSV in die Spielklasse aufgestiegen ist, waren die Gelb-Schwarzen nun zum achten Mal im Lindachstadion zu Gast – und gingen zum siebten Mal als Verlierer vom Platz. Nach 90 Spielminuten stand eine 0:1-Niederlage zu Buche. Dabei haderte der Trainer Christopher Eisenhardt nicht einmal so sehr mit dem Ergebnis, sondern vielmehr mit der Art und Weise, wie sich seine Akteure an seiner alten Wirkungsstätte präsentierten. „Wir haben heute einen Riesenscheiß gespielt“, sagte der Coach und machte aus seinem Frust keinen Hehl. Sein Fazit: „Das war ein Rückschritt. Das muss ich jetzt erst mal sacken lassen und verdauen.“ Den in Aussicht gestellte Regenerationstag am heutigen Montag hat er bereits gestrichen. „Wir trainieren“, sagte Eisenhardt.

TVE lässt jegliches Engagement mit und gegen den Ball vermissen

Ein Kopfball von Marc Brodbeck (5.) und ein Freistoß des Kapitäns Dennis Garcia-Franco (28.), mit denen der Weilheimer Keeper Jonas Schmidt allerdings keine Mühe hatte, waren die einzig nennenwerten Begebenheiten vor dem gegnerischen Tor in Durchgang eins. Der TV Echterdingen spielte viel zu ängstlich und ließ, ganz anders als beim vorangegangenen 3:1 gegen den SC Geislingen, jegliches Engagement mit und ohne Ball vermissen. Nach der Pause wurde das zwar etwas besser, dennoch: Offensive sieht anders aus. Die Angriffe wurden oft abgebrochen, die Kugel fand selten den Weg in den gegnerischen Strafraum, und auch die von Garcia-Franco getretenen ruhenden Bälle verbreiteten keine Gefahr.

Früher Rückstand

Und dann kam für die Gäste auch noch ein früher Rückstand hinzu. Nachdem der Torwart Antonios Chandolias einen eigentlich harmlosen Ball nicht zu fassen bekommen hatte, holte Garcia-Franco beim anschließenden Gestochere im Torraum Matteo-Pio Stefania von den Beinen. Der Unparteiische Markus Seidl (Schiedsrichtergruppe Waiblingen) entschied sofort auf Strafstoß, den Daniel Dominkovic sicher verwandelte – das 0:1 aus Echterdinger Sicht (8.). Und als zehn Minuten später Onur Aycil nach einem Zweikampf unglücklich mit der Schulter auf den Boden fiel und mit der Trage vom Feld transportiert werden musste, schien sich ein noch größeres Unheil anzubahnen. Der Ex-Bernhausener war für Friedrich Pfeifer Koelln in die Startelf gerutscht. Letzterer weilt für drei Wochen im Heimaturlaub in Brasilien.

Doch weil auch die Gastgeber vor dem Tor schlampig agierten, zu schwach im Abschluss waren oder wie Stefania mit einem sehenswerten Fallrückzieher in Chandolias ihren Meister fanden, blieb die Partie bis zum Schluss offen und spannend. Als größter Spielverderber für die Echterdinger erwies sich schließlich der Weilheimer Marvin Heth. Nach einem der wenigen guten Vorstöße der Gäste landete der Ball von Max Knoll bei Brodbeck, der aus 15 Metern abzog. Doch als der TVE-Anhang den Torschrei schon auf den Lippen hatte, köpfte Heth die Kugel für seinen geschlagenen Keeper noch von der Linie. Es war die letzte erwähnenswerte Aktion.

Eisenhardt frustriert, Geiger jubelt

Während bei Eisenhardt der Frust hernach groß war, jubelte sein Gegenüber Benjamin Geiger. Seine Mannschaft hat aus den jüngsten vier Partien zehn Punkte geholt und sich auf den drittletzten Platz verbessert. „Das ist zwar immer noch ein Abstiegsplatz, aber wir leben wieder“, sagte der Coach.

TSV Weilheim:
Schmidt – Korbiakis, Brandner, Schmitz (70. Sari), Ehrler – Heth, Ayyildiz (90. Schaufler) – Egrlic (67. Dogan), Yilmaz, Dominkovic – Stefania (80. Kottmann).

TV Echterdingen:
Chandolias – Köse, Stehle, Garcia-Franco, Hertel (67. Plattenhardt) – Aycil (18. Widmayer), Lechleitner, Heim, Zogaj (57. Schaller) – Brodbeck, Knoll.