Plötzlich Innenverteidiger: Dennis Garcia-Franco soll auf seiner neuen Position bleiben. Foto: Günter Bergmann

Die Vorschau zum 8. Spieltag mit Fokus auf den TV Echterdingen und den SV Bonlanden.

Filder - Nein, die Knallergegner, die den geneigten Fußballfan schon allein kraft ihres Namens ins Stadion locken, sind es nicht – zwei Gegner mit interessanter Geschichte aber allemal. So ist der SV Bonlanden am Sonntag bei der bisherigen negativen Überraschung dieser Landesliga-Saison zu Gast. Und der TV Echterdingen trifft zeitgleich auf jenen Verein, der für ihn mit dem größten Hurra-Erlebnis seiner jüngeren Vergangenheit verbunden ist.

TV Echterdingen – TSV Buch

Wären von Herzen fallende Steine der Erleichterung akustisch wahrzunehmen, man hätte es wohl bis nach Stetten und Musberg gehört. Es war im Juni, vor vier Monaten, der TV Echterdingen stand nach einer Katastrophensaison bereits mit eineinhalb Beinen in der Bezirksliga. Dann kam der letzte Spieltag und mit ihm der Gegner TSV Buch in die Goldäcker. Und dann passierte das, womit keiner mehr wirklich rechnen konnte: Es wurde doch noch alles gut. Ein eigener 4:0-Sieg sowie reichlich Schützenhilfe der Konkurrenz versetzten Gelb-Schwarz in finalen Freudentaumel.

Seitdem ist der Name Buch beim Filderclub in bester Erinnerung. Und damit das auch uneingeschränkt so bleibt, wollen die Echterdinger auch beim Wiedersehen an diesem Sonntag die Punkte wieder einfahren. Freilich: diesmal unter anderen Vorzeichen. Zum einen haben die Gastgeber selbst mit einem 2:0 in Neu-Ulm gerade erst tief Luft geholt. Der neue Trainer Christopher Eisenhardt sieht die Seinen hiernach im Aufwind. „Es war enorm wichtig, dass die Mannschaft nicht nur ständig investiert und denkt, es kommt nichts dabei herum. Jetzt hat sie gesehen, dass sich das alles auch rentiert“, sagt Eisenhardt. Zum anderen erwartet er ein deutlich engagierter zu Werke gehendes Gästeteam als beim damaligen Happyend. Seinerzeit spielte es den Echterdingern in die Karten, dass es für ihren Gegner um nichts mehr ging.

Schaller-Sperre steht fest

Eingestimmt hat sich der Tabellenelfte auf die aktuelle Partie mit einem gemeinsamen Wasenbesuch. Das Motto: Festzelt statt Fußballplatz. Am Dienstag gab Eisenhardt deswegen trainingsfrei. In puncto Aufstellung tendiert der Coach zur selben Startelf wie zuletzt. Heißt: der Routinier Dennis Garcia-Franco bleibt in seiner neuen Rolle als Innenverteidiger. „Ich habe das Gefühl, dass er von seiner Persönlichkeit und seiner Autorität her für die Mannschaft auf dieser Position am wertvollsten ist“, sagt Eisenhardt. Weiter nicht dabei sind die Leistungsträger Friedrich Pfeifer Koelln (Brasilien-Urlaub) und Nils Schaller. Letzterer hat inzwischen das Strafmaß nach seiner roten Karte vorliegen: drei Spiele Sperre. Der Angreifer darf folglich erst am 18. Oktober im Derby gegen den SV Bonlanden wieder mitwirken.

TSV Bad Boll – SV Bonlanden

Von richtig fit kann noch keine Rede sein. Fest steht für Klaus Kämmerer aber: Am Sonntag wird er wieder als Trainer an der Seitenlinie stehen, anders als zuletzt, als es gegen den TSV Blaustein mit einem 0:1 schief ging. Zu wichtig ist die aktuelle Partie. Sie wird für den SV Bonlanden zum Wegweiser, wie entspannt oder eben nicht entspannt er das anschließende Hammerprogramm angehen kann. Dem Auftritt beim Überraschungstabellenletzten TV Bad Boll folgt eine heiße Herbstserie mit den Gegnern Ebersbach, Echterdingen, Waldstetten und Geislingen. Einmal Derby, außerdem die Top drei des Klassements.

Einstweilen lautet Kämmerers Forderung: „Wir dürfen gegen Teams aus dem hinteren Drittel nicht zum Aufbaugegner werden.“ Am Sonntag gelte es, die jüngste Scharte auszuwetzen. Auch wenn der Coach weiß, dass auch dieser Kontrahent mit Vorsicht zu genießen ist. Vom Papier her hätte die Boller wohl keiner für einen Abstiegskandidaten gehalten. Umso erstaunlicher, dass deren Saisonstart so in die Hosen gegangen ist. Allein daran, dass das Offensivass Eric Llanes Ona gerade eine sechswöchige Rotsperre abbrummt, kann es kaum liegen.

Demgegenüber hat Kämmerer fast alle Mann an Bord. Die zuletzt fehlenden Luca Wiedmann, Dominic Schilling und Nico Presthofer kehren ins Aufgebot zurück.