Onur Aycils Treffer zum Echterdinger 2:0 bedeutete eine Viertelstunde vor Schluss die Entscheidung. Foto: Archiv Günter Bergmann

Der TV Echterdingen landet mit einem 2:0 in Neu-Ulm den ersehnten zweiten Saisonsieg.

Neu-Ulm - Der Matchplan war kurz und einfach. „Hinfahren, überzeugt sein und die Punkte mitnehmen.“ So hatte es der Trainer Christopher Eisenhardt seinen Landesliga-Fußballern des TV Echterdingen mit auf den Weg gegeben. Gut 90 Spielminuten später stand am Samstag ebenso kurz und einfach fest: Auftrag erfüllt – damit kollektive Erleichterung beim Filderclub. Im sechsten Anlauf hat es mit dem ersehnten zweiten Saisonsieg geklappt. Das 2:0 beim Aufsteiger TSV Neu-Ulm beendet eine Strecke mehrerer zuletzt unglücklicher Auftritte und Ergebnisse.

Klar, die Runde ist erst gerade mal eineinhalb Monate alt. Viel zu früh also, um mit Blick auf die Tabelle in eine etwaige Panik zu verfallen. „Der Druck auf uns war enorm“, sagt Eisenhardt gleichwohl. Je länger kein Erfolgserlebnis, desto schwieriger das Ganze für die Psyche. Allemal gewachsen war zuletzt die Gefahr, erneut frühzeitig im Abstiegskampf stecken zu bleiben. Nun haben die Echterdinger Luft geholt, den Torschützen Oskar Douty und Onur Aycil sei Dank.

Zweimal Flanke, Kopfball, Tor

Zweimal funktionierte es im Angriff nach dem gleichen Strickmuster: Flanke, Kopfball, Tor. Kurz vor dem Pausenpfiff verwertete Douty, der den rotgesperrten Nils Schaller in der Startelf ersetzte, eine Vorlage von Philipp Widmayer (44.). In der Endphase setzte dann Aycil einen drauf (78.). In seinem Fall fungierte der für den angeschlagenen Widmayer eingewechselte Josíp Milos als Zuarbeiter. „Eine wunderschöne Flanke von ihm“, lobt Eisenhardt.

Zur Nebensache degradiert war damit, dass es für die Echterdinger offensiv ansonsten eher mühsam lief. Zu oft missriet der letzte Pass. Zu oft stimmten am Strafraum die Laufwege nicht. Demgegenüber ließen die Gelb-Schwarzen allerdings auch nur wenig gegnerische Chancen zu. Die beiden einzigen nennenswerten vergab der Neu-Ulmer Torjäger Burak Tastan. Beide Male scheiterte er am Keeper Valentin Haug (4./65.).

Garcia-Franco in neuer Rolle

In der Tatsache, dass eben der vorherige Langzeitpatient Haug mittlerweile wieder zwischen den Pfosten steht, sieht Eisenhardt einen wichtigen Aspekt. „In ihm und Dennis Garcia-Franco haben wir zwei Stabilisatoren hinzubekommen“, sagt der Coach. Das habe sich „ganz klar“ bemerkbar gemacht. Auch Garcia-Franco hatte über mehrere Wochen gefehlt. Er gehörte erstmals in dieser Saison zur Anfangsformation – und zwar in neuer Rolle. Eisenhardt stellte den 31-Jährigen als Innenverteidiger auf. In der Abwehrzentrale übernahm er den Platz von Mevlut Köse, der als Schichtdienstler die vorangegangenen Trainingseinheiten verpasst hatte.

Im Klassement klettern die Echterdinger mit dem Erfolg auf den elften Platz. Ausgebaut haben sie zugleich eine Serie: Gegen ihren Lieblingsgegner Neu-Ulm war es im elften Ligaduell seit der Jahrtausendwende der zehnte Sieg. Ob Eisenhardt auch deshalb so mutig fordernd unterwegs war?

TSV Neu-Ulm:
Anders – Kögel, Uhl, Rupp, Schuhmacher (46. Casullo) – Demirkiran (57. Taskin) – Merk, Kajan (46. Beer), Eraslan (46. Kidane), Kurz – Tastan.

TV Echterdingen:
Haug – Dobler (87. Plattenhardt), Stehle, Garcia-Franco, Hertel – Aycil, Lechleitner, Heim, Widmayer (62. Milos) – Arslan (67. Tokic) – Douty (83. Steyer).