Tempo! Rad-Schnellwege wie hier in Göttingen lindern das Verkehrschaos in den Metropolen. Foto: dpa

Der Bund unterstützt den Bau von Rad-Schnellwegen. Jetzt kann geplant werden. Eine sinnvolle Idee, kommentiert Christoph Link.

Stuttgart - Berufspendler vom Auto aufs Fahrrad locken? Die einst belächelte Idee ist heute längst zum Mainstream geworden. Städte wie Kopenhagen mit einem 50-Prozent-Anteil des Rads am Verkehrsaufkommen zeigen längst, dass in Ballungsräumen das Rad eine echte Alternative sein kann – zum Auto und sogar zum Fahren in Bussen und Bahnen. Dafür muss aber das Angebot stimmen, und der Bau von Radschnellwegen ist ein Schlüssel für den Erfolg – genauso wie ausreichende und sichere Radparkhäuser etwa an Bahnhöfen.

Selbst unter Minister Alexander Dobrindt (CSU) hat das Bundesverkehrsministerium erkannt, welches Potenzial in den Radschnellwegen steckt – neuerdings bezuschusst der Bund sogar die Planungskosten dafür. Baden-Württemberg hinkte bei diesen „Radautobahnen“ der Entwicklung lange hinterher – es gibt hier noch keine einzige. Aber das Argument der hügeligen und damit radeluntauglichen Landschaft zählt angesichts des Aufschwungs der E-Bikes nicht mehr. Jetzt drückt Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) aufs Tempo. Sein Ziel, zehn Radschnellwege für Baden-Württemberg bis 2025 zu schaffen, ist ambitioniert, aber nicht utopisch. Jetzt kommt es darauf an, dass auch die Städte und Gemeinden mitziehen und die Planung und den Bau von neuen Schnelltrassen vorantreiben.