Bei den Krawallen in Köln wurden rund 50 Beamte verletzt Foto: dpa

Die Krawalle von Köln haben auch Polizei und Verfassungsschutz in Baden-Württemberg alarmiert. Am Mittwoch analysierten Experten die Lage.

Stuttgart - Die Sicherheitsbehörden in Baden-Württemberg stellen sich darauf ein, dass die gewaltbereite und rechtsextremistisch ausgerichtete Gruppierung „Hooligans gegen Salafisten“ auch im Südwesten weitere Aktionen plant. Es müsse davon ausgegangen werden, dass die Kampagne fortdauere, sagte ein Sprecher des Stuttgarter Innenministeriums nach einer Lagebesprechung von Polizei und Verfassungsschutz am Mittwoch. Zwar gäbe es bislang keine Erkenntnisse über konkrete Planungen, aber die Sicherheitsbehörden seien „sensibilisiert“, so der Sprecher weiter.

Die Gruppierung, die aus Rechtsextremisten und Hooligans besteht, hatte vor anderthalb Wochen in Köln auf einer Demo in Köln rund 50 Polizisten verletzt. Am 15. November ist eine weitere Demonstration in Hannover angemeldet.

Wie viele der rund 5000 Demonstranten in Köln aus Baden-Württemberg kamen, ist noch unklar. Die Kölner Polizei ist noch nicht dazu gekommen, den Kollegen im Südwesten Videoaufzeichnungen und Bilder von der Demonstration zur Verfügung zu stellen. Sicher wissen die Behörden im Land daher bislang nur, dass drei Hooligans aus Pforzheim in Köln waren, die sich dort aber offenbar nicht strafbar gemacht haben. Nach einer ersten Auswertung wurde aus dem Land in Köln nur ein Mannheimer vorläufig in Gewahrsam genommen, der zwar als gewalttätig gilt, aber weder der rechtsextremen Szene noch einer Hooligan-Gruppierung angehören soll. Ihm wird Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte zur Last gelegt.

Als Hochburg der Gruppierung im Land gilt Mannheim, wo es in diesem Jahr schon zwei mal zu Demonstrationen und Auseinandersetzungen kam. Zumindest eine der Kundgebungen wurde von einem Rechtsextremisten organisiert, der seit Sommer für die NPD im Mannheimer Gemeinderat sitzt.