Luca Pfeiffer könnte eine Option sein. (Archivbild) Foto: IMAGO/Avanti/IMAGO/Ralf Poller/Avanti

Die Frage, wie Stuttgart den Ausfall von Torjäger Guirassy auffängt, sorgt vor dem Spiel in Freiburg für Spannung. Die Alternativen strahlen bislang noch keine große Gefahr aus.

Einmal wieder ist Bruno Labbadias Kreativität gefragt. Im sechsten Pflichtspiel seit seiner Rückkehr zum Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart muss der Coach zum dritten Mal Veränderungen in der offensiven Dreierreihe der Roten vornehmen. Mit Serhou Guirassy fällt im Baden-Württemberg-Duell beim SC Freiburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky) der beste Torschütze der vom Abstieg Schwaben verletzungsbedingt aus. Ein Duo wittert jetzt seine Chance.

Als erste Alternative steht wohl Luca Pfeiffer bereit. Auch das junge Talent Thomas Kastanaras könnte eine weitere Gelegenheit erhalten, sich zu zeigen. Beide waren nach ihren Einwechslungen beim 0:2 gegen den SV Werder Bremen am vergangenen Wochenende jedoch kaum in das Spiel eingebunden. „Daran haben wir gearbeitet“, sagte Labbadia am Donnerstag. „Gefühlt arbeiten wir in jedem zweiten Training an Abschlüssen in Drucksituationen.“

Pfeiffer in Schutz genommen

VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth hatte Pfeiffer nach der Partie gegen Bremen trotz überschaubarer Leistung in Schutz genommen. „Woher soll er die Bindung denn auch haben?“, fragte er rhetorisch. Labbadia sieht es ähnlich. „Gegen Werder hat er nicht reingefunden, warum auch immer. Aber gegen Leipzig hat er ein sehr gutes Spiel gemacht. Er ist eine Option“, sagte der Trainer über den Angreifer, der aktuell noch auf sein erstes Liga-Tor für den VfB wartet.

Kastanaras sei nach seiner Hereinnahme gehemmt gewesen, fand Labbadia. „Ich habe zu ihm gesagt: Lass doch los. Er hat die Räume nicht erkannt und ist mehr gestanden. Aber solche Erfahrungen müssen junge Spieler sammeln.“

Für den zehn Zentimeter größeren Pfeiffer spricht auch, dass Borna Sosa in Freiburg wohl sein Startelf-Comeback feiern wird. Der kroatische WM-Dritte ist für seine präzisen Flanken bekannt. Mit dem hünenhaften Pfeiffer hätte er einen kopfballstarken Abnehmer für die hohen Bälle im Sturmzentrum. „Allein schon wegen seiner Qualität ist Borna immer eine Option“, sagte Labbadia, der neben Guirassy in der Offensive auch weiterhin nicht auf Tiago Tomás bauen kann. Den Portugiesen plagt immer noch eine Bauchmuskelverletzung.

Obwohl der Tabellen-16. als klarer Außenseiter ins Duell mit dem Sechsten aus Freiburg geht, will Labbadia forsch auftreten. „Wir haben bisher nie den Ansatz gewählt, nur zu verteidigen“, sagte er. Seit Labbadias Rückkehr in der Winterpause gelang dem VfB noch kein Sieg in der Liga. „Wir haben drei, vier Punkte zu wenig geholt“, sagte der Coach einen Tag nach seinem 57. Geburtstag. „Wir haben diese Punkte eben nicht. Aber wir wissen, dass die Probleme nicht über Nacht verschwinden. Wir müssen hart arbeiten.“ Auch, um den Ausfall von Toptorschütze Guirassy abzufedern.