Die Band „fojgl“ trat am Mittag auf. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Auf dem Berger Festplatz im unteren Schlossgarten findet seit Freitagabend das Lab-Festival statt. Reggae, Ska, Polka, Blues oder Soul – die Besucher können dort zu unterschiedlichster Musik abfeiern.

Stuttgart - Der Regen kommt, der Regen geht, aber drinnen wird die Stimmung besser und besser. Schon am Freitagabend begann auf dem Berger Festplatz im unteren Schlossgarten das Lab-Festival. Zum 37. Mal in Folge lädt das Laboratorium, Stuttgarts ältester Live-Musik-Club, ein zum großen Festival mit vielen Speisen, vielen Bands, einem Publikum, das kommt und geht – ein Ereignis im Stuttgarter Osten, eintrittsfrei und ehrenamtlich, bunt gemischt, mit Künstlern, von denen viele zuvor bereits im Club Laboratorium selbst auftraten.

Klezmer abseits aller Konventionen

Grup Huub aus Kirchheim eröffneten am frühen Freitagabend mit Reggae, Ska, Polka und Rock und spielten vor vollem Zelt in bester Stimmung; die Italiener Espana Circo Este legten nach mit Tango-Punk. Nun, am Samstagnachmittag, stehen fojgl auf der Bühne und spielen Klezmer ganz abseits aller Konventionen. Die Band besteht aus Johannes Opper, Florian Vogel und Steffen Hollenweger. Opper schlägt die akustische Gitarre, singt gefühlvoll traurig, rau und und mit viel Temperament auf Jiddisch; Vogel und Hollenweger begleiten mit Violine und Kontrabass. Noch bringt die Musik des Trios nur wenige Zuschauer auf die Beine, aber dass das runde Festzelt bei den Berger Sprudlern spät am Abend kochen wird, lässt sich schon absehen. Mit Wendy McNeill wird bald eine Songwriterin auf der Bühne stehen, die noch tiefer in die Melancholie eintaucht, mit B.B. & The Blues Shacks zuletzt eine Band, die Rhythm, Blues und Soul bis in die Nacht hinein verspricht.

Nieselregen stört die Besucher nicht

Dass am Schwanenplatztunnel gebaut wird, davon indes spüren die Besucher des Festivals nur wenig. Ein paar Absperrbänder wehen im Wind, der Nieselregen stört niemanden, und als fojgl die Bühne schließlich verlassen, hat sich das erst noch spärlich besetzte Zelt gut gefüllt – ein langer Abend und ein ganzer Tag mit viel Musik des stehen noch bevor.