Die Polizei in Schorndorf hat Unterstützung von Kommissar Zufall bekommen. Foto: Archiv (geschichtenfotograf.de)

Eigentlich wollen die Polizisten einem jungen Mann sein verlorenes Handy zurückbringen. Was sie in seiner Wohnung sehen, macht sie stutzig – und wird ihm eine Menge Ärger einbringen.

Schorndorf - Die Freude eines 23-jährigen Schorndorfers über sein wiedergefundenes Handy war nur von kurzer Dauer: Die Polizei ermittelt jetzt gegen ihn und seinen Mitbewohner – es besteht der Verdacht, dass die beiden Männer mit Drogen gehandelt haben.

Wie die Polizei mitteilt, fuhren am vergangenen Donnerstag zwei Polizisten nach Schorndorf (Rems-Murr-Kreis), um ein aufgefundenes Handy zu seinem Besitzer zurückzubringen. Der 26-jähriger Mitbewohner des Handybesitzers öffnete die Haustüre – in einer Wolke von Marihuanaduft. Damit nicht genug: In der Wohnung erblickten die Polizisten auf dem Esstisch eine Dose mit Cannabisblüten und „Utensilien, die üblicherweise für den Drogenkonsum verwendet werden“, so der Polizeibericht.

Nur „einen Joint geraucht“ oder mit Drogen gehandelt?

Die beiden Männer räumten ein, „einen Joint geraucht“ zu haben. Doch was die Beamten fanden, nachdem sie sich per Telefon einen Durchsuchungsbeschluss besorgt hatten, ließ bei ihnen den Verdacht keimen, dass die Männer möglicherweise mit Drogen gehandelt haben: Unter anderem stellte die Polizei neben den Blüten auf dem Esstisch etwa 60 Ecstasy-Tabletten, mehr als 130 Gramm Amphetamin sowie LSD sicher. Zudem wurden rund 1600 Euro Bargeld beschlagnahmt – möglicherweise, so ein Sprecher, handele es sich um Einnahmen aus Drogendeals.

Die beiden Männer mussten daraufhin die Beamten auf das Polizeirevier begleiten. Dieses konnten sie nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen am nächsten Tag wieder verlassen. Die Drogenfahndung will nun herausfinden, ob die Männer wirklich mit Drogen gehandelt haben – und, falls ja, wer zu ihrem Netzwerk gehörte.