Die WTG Heckengäu will sich mit Anstand aus der Liga verabschieden: Kapitän Philipp Lutz am Pauschenpferd Foto: Georg Hrivatakis

Die Zweitliga-Turner der Gemeinschaftsriege aus dem Heckengäu unterliegen bei der TG Hanauerland mit 12:62 – erzielen aber am Barren sogar ein Remis.

Am vierten Wettkampftag in der Zweiten Kunstturn-Bundesliga musste sich die WTG Heckengäu erwartungsgemäß den badischen Gegnern von der TG Hanauerland geschlagen geben. Zumindest das gesteckte Ziel, einige Scorepunkte zu sammeln, konnte die Gemeinschaftsriege in Rheinau bei Kehl erreichen. Mit 62:12 fiel das Endergebnis ähnlich deutlich aus wie in den vergangenen Partien, was den Abstieg in die dritte Liga stetig näher rücken lässt. „Mehr war heute nicht drin“, erklärt Trainer Andreas Zeile. Dennoch sei sein Team deutlich stabiler geworden und solle beim Heimwettkampf gegen den TSV Buttenwiesen an diesem Samstag (16 Uhr) in Renningen an die Leistung anknüpfen.

Die WTG erwischte einen schwachen Start. Am Boden musste sie Stürze von Niccolo Spiess und Luis Weiß verkraften, die durch die Gegner in Punkte umgewandelt wurden. Beide kamen bei ihrem neuen Element, einer gestreckten Doppelschraube vorwärts, nicht in den Stand. Die ersten drei Zähler sicherte Manu Tschur am Pauschenpferd. Weiterhin erweist sich das Pferd als das Zittergerät der Heckengäuer – wie vergangene Woche stieg in Florian Ludwig erneut ein Turner unglücklich ab, sodass durch Aberkennung von Teilen der Kür samt Sturz zehn Scorepunkte an den Gegner gingen.

Die badischen Gastgeber wussten ihre Stärke an den Ringen und am Reck auszuspielen. Wie am Boden ließen sie der WTG absolut keine Chance und gewannen jedes Duell. Doch ab der zweiten Wettkampfhälfte steigerte sich die Gemeinschaftsriege merklich und präsentierte zweitligataugliche Kür-Übungen. Der Sportliche Leiter Nick Ackermann erzielte in seinem Duell mit Matthias Reiß solide vier Scorepunkte und nutzte den Sturz seines Herausforderers aus. Ansonsten waren die Kasamatsu-Sprünge in gestreckter Ausführung identisch. Am Barren schrammte die WTG knapp am Gerätegewinn vorbei und erzielte zumindest ein Unentschieden. Niccolo Spiess und Manu Tschur brillierten und sicherten sich zwei und drei Scorepunkte.

Italienischer Turner ist zu stark

Nichts zu holen gab es am Barren für Philipp Lutz. Wie schon am Boden, dem Pauschenpferd, den Ringen und dem Barren, musste er gegen den starken Gastturner der TG Hanauerland, Stefano Patron, antreten. Die Fähigkeiten des italienischen Nationalturners waren der WTG aus Trainingslagern in Padua bereits bekannt, wo man die ein oder andere Einheit gemeinsam mit ihm trainiert hatte. „Die TG Hanauerland war ohne Frage deutlich stärker als wir. Dennoch haben wir uns so gut es geht verkauft und wenigstens zweistellig Punkte erzielt und ein Unentschieden am Barren geholt“, sagte WTG-Kapitän Lutz.