Bei Schacher: Bilder von Johanna Jakowlev Foto: Schacher – Raum für Kunst

Noch einmal alles zeigen – das wollen die Macher des Galerienhauses Stuttgart. Was bleibt eindrücklich – und was gibt es an aktuellen Kunstterminen? Die „Stuttgarter Nachrichten“ sagen es Ihnen.

Stuttgart - Das Galerienhaus Stuttgart (Breitscheidstraße 47) als Kunst-Marktplatz? Einmal im Jahr darf das sein, und so zeigen Horst Merkle – mit Konzentration auf den Linoldruck –, Andreas Kerstan und Marko Schacher, buchstäblich transportable Ware.

„Das Beste zum Schluss“

Vorsicht aber, bei Schacher ist das Jim-Avignon-Schaufenster wohl den Mitnahmehoffnungen geschuldet, tatsächlich aber geht es um die Ausstellung „Birte Horn, Johanna Jakowlev – Ortsfremde“ – und den schlichten Anspruch „Das Beste zum Schluss“.

Betrachter als Erkunder

1980 geboren, drängt Johanna Jakowlew die Betrachter immer stärker in die Rolle von Erkundern. Ins Riesenhafte scheinen sich ihre perspektiv massiv verkürzten Architekturfragmente zu erweitern – zu Räumen, deren signalhafte Einstiege nicht immer die versprochene Spannung spiegeln.

Birte Horn wagt das Scheitern

Ganz anders die 1972 geborene, in Ulm lebende Birte Horn. Ihre Bilder leben von der Möglichkeit des Scheiterns, jedes Werk zeigt sich als Versuch – und die Schau bietet mit dem Großformat „Teile 1“ und dem kleinen „Stück 5“ absolut Sehenswertes. Nicht anders als Gert Wiedmaiers „PassantInnen“ in Horst Merkles Linolschnitt-Panorama.

Walter Stöhrer und die Literatur

Schlichtenmaier setzt auf „Salon“

Eine bemerkenswwert qualitative Ausstellung mit Werken de 2000 gestorbenen Malers Walter Stöhrer zeigt aktuell die Galerie Schlichtenmaier in Stuttgart (Kleiner Schlossplatz). 1937 in Stuttgart geboren, geht Stöhrer noch während seines Studiums früh nach Paris, saugt die Straßenmalerei ebenso auf wie die Literatur der späten 1950er Jahre.

Walter Stöhrer auf der Spur

Die Intensität bleibt auch nach dem Wechsel nach Berlin 1959 und macht Stöhrer zum Schrittmcher der Neuen Figuration. Der „ Gedankenwelt hinter dem Werk Walter Stöhrers“ will die Galerie Schlichtenmaier an diesem Freitag, 15. Dezember, in ihrer neuen Salon-Reihe nachspüren. Beginn ist um 19 Uhr.

„Wie das Licht zwischen Zauber und Zeichen“

Über den Abend schreibt die Galerie selbst: „Walter Stöhrer zog Gedanken und Sätze aus den Texten, bevorzugt den französischen Surrealisten und amerikanischen Beat-Dichtern, in seine Bilder hinein, ohne die Vorlagen je zu illustrieren. Ohne Literatur könne er nicht leben, bekannte der Maler. Wenige Jahre vor seinem Tod im Jahr 2000 entdeckte er die Lyrik des Syrers Adonis, d.i. Ali Ahmad Saîd, dessen hochpoetische Sprache er kongenial einfing wie in seinem letzten Gemälde „Wie das Licht zwischen Zauber und Zeichen“, das die Schlusszeile aus dem Gedicht „Das Zeichen“ zitiert – nach all dem Sprachextremismus ein vieldeutiges Vermächtnis.“

Weihnachten in der Galerie Abt Art

Wer die feine Ausstellung zum Werk des Fotografen Walter Schels in der Galerie Abt Art in Stuttgart-Möhringen (Rembrandtstraße 18) noch nicht gesehen hat, kann sich diesen Sonntag, 17. Dezember, vormerken. Von 11 bis 17 Uhr bittet Karin Abt-Straubinger zum Kunst-Weihnachtsmarkt – für die Sicherheit sorgen bei diesem Ereignis Skulpturen von Ottmar Hörl.